Apologie von Robert Barclay in der Übersetzung von 1776

15.16

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Rohdaten: Text wurde noch nicht gesichtet und korreliert.

Aber zum Beschluß zu schreiten, muß Der Bes

schluß ich lektens nur noch so viel erwehnen: Wenn schmeis chelnde Titel zu geben und anzunehmen, die nicht wegen der solchen Personen inwohnenden Tugend gebraucht; sondern meistenteils von gottlofen Leus sen solchen, die so schlimm sind, als sie selbst, zus

geeignet

geeignet werden: Wenn das Knicken und Bücfen, Schmiegen und Biegen gegen einander: Wenn das Scharren mit den Füssen, und der flüchtige Schal Der bei jeder Deffnung des Mundes alle Augenblick, ohne den geringsten Vorfaş einer opürklichen Diensts leitung, vorgebrachten nichts bedeutenden Worte, Dero geborsamster, schuldigster, ergebenster, unterthänigster, demüchigiter Diener uno Rnecht: Wenn dieses (rage ich ) die Ehre ist, die von Gott kommt, und nicht die Ehre, die von unten her ist; so mag man in der Tat von unsern Widersachern sagen, daß sie Gläubige, und wir hingegen, weil wir diese Dinge nicht zugeben wols

len, als bodymüthige und hartnäckige Leute zu vers Edher 3,5.

dammen sind. Daferne der Eigensinn, daß man Hiob. 32," sich mit Mardochai nicht vor dem stolzen Saman

bücken, und mit Elihu den Menschen keine schmeichs lerischen Titel geben will, damit man von seinen Schöpfer nicht gestraft werde: Und wenn die Unbdflichkeit, daß

man sich, nach Petri Beispiel und des Engels Ermahnung, nur vor Gott, und nicht auch vor seinen Mitenedyten bücken will: Und wenn man die Menschen, nach Christi Befehl, wes der Secr noch meister nennen kan, es sei denn in einer besondern Absicht, die einer auf den andern hat, oder einer gewissen Verwandschaft halber: Id fage, wenn diese Dinge zu tadeln und zu bes strafen sind: so sind wir billig tadelns und bestras fens würdig, daß wir denselben nachzukommen sus chen. Wenn Eitelkeit, Pracht, Hoffart und Kleis der:Sámuck: Wenn Schminken und Haarkraus fen: Wenn in Gold und Silber, und in koitbaren Edelgesteinen einher zu prangen; mit Bändern bes hangen und mit Salonen und Spigen verbrämt zu sein, erbare Kleider: Tracht heißt: und diese der Christen schönste Zierrathen zu nennen: Wenn sols

ches

ches alles demüthig, fanftmüthig und ertddtet heiss

fet; so sind unsere Widersacher gute Kern-Christen, 8 und wir hingegen garstige, stolze, fiðrrige, eigens

sinnische und eingebildete Heuchler, daß wiruns an dem genügen lassen, was da ist, und die Nothdurft

erfordert; und dasjenige, was darüber ist, als ús og berflüßig, verdammen, anders aber hat man kein I recht uns zu bestrafen. Wenn Lujibarkeiten, Cos of modien und Schauspiele: Wenn Larven und Mus

mereyen: Wenn Tanzen und Springen, Singen

und Slingen, Fiedeln und Pfeiffen, Karten und o Würfel-Spiele : Wenn Lügen und Trügen, Heuch,

eln und Schmeicheln, Stellen und Verstellen, reis nen Wandel, so lange man wallet, in Furchs ten führen, und alles, was man tut, zur ‘Ehs re Gottes tun heißt: Wenn dieses die Welt deshalb gebrauchen heisst, daß man derselben nicht missbrauchet: Wenn dieses nicht in Un. wissenbeit und Lüften leben, sich dieser Welt

und dein Geist und eitlen Wandelderselben gleichs - stellen ist; so sind unsere Gegner, ungeachtet des

Gebrauchs aller dieser Dinge, ungeachtet sie fols che alle nicht nur mit machen, sondern auch noch aufs äusserste vertheidigen, dennoch sehr gute; ernste hafte und sich selbst verleugnende Christen, die ih, ren Leib betäuben, und ihr Fleisch creußigen, samt den Lüsten und Begierden; und wir mit Recht zu tadeln, daß wir sie hierüber beurteilen: Anders aber nimmermehr. Wenn die Enteiligung des allerheiligsten Namens Gottes: Wenn die bei jes der geringer Gelegenheit einander abgedrungene und abgezwungene Eidfchwúre, da GDIT ber Dingen zum Zeugen angerufen wird, die so beschafs fen sind, daß sich auch ein irdischer König viel zu hoch und viel zu gut dünken würde, einen dabei ab: zugeben, die Pflichten eines Christen sind; so muß

ich bekennen, daß unsere Widersacher vortreflidie Christen heissen können, und wir im Gegenteil un fere Schuldigkeit schlecht in Acht nehmen. Das ferne aber das Widerspiel wahr ist, so muß Gott notlywendig unser Gehorsam gegen ihn angenehmer sein. Wenn sich selbst rächen, Schett: Wort mit Schelt-Wort, -und Bifes mit Bófem vergelten; Wunde vor Wunde verseken; Auge um Augen Zahn um Zahn ausreiffen: Wenn Rechten und Fechten, um äußerlicher und vergänglicher Dinge wegen, gegen andere, die man sein Lebtag niemais gesehen, noch auch den geringsten Streit,

oder song etwas mit ihnen zu tun gehabt, in Krieg und zu Felde ziehen: Da einem über dieses die Urfadie des Kriegs ganz und gar fremde und überhaupt nur etwa foviet missend ist, daß die Obrigkeiten der Völker sich gegen einander zum Krieg rüsten, dessen Ursache den Soldaten, die Fechten, meistenteils so unbekannt bleibt, als die Betrachtung, auf melcher Seite man gerechte oder ungerechte Sache habe; und man dennoch so grimmig, so rasend und wütend auf einander loß gebet, einander erwürget und aufreis bet, alles verrüstet und verheeret, daß dieser oder jener Gottesdienst angenommen oder abgeschaft werden moge: Wenn diese und dergleichen Werke vor die Erfüllung des Gebots Christi zu halten, so sind unsere Widersacher in der Tat mabre Chris iten, und wir hingegen erbärmliche Reber, daß wir uns dergestalt berauben, plündern, einziehen, zum Verlaft bringen, ins Gefängniß werfen, ins Elend verweisen, schlagen und prügeln, geiffeln und mitspielen (affen, ohne den geringsten Widerstand zu versuchen; sondern unfer Vertrauen einzig und allein auf 60TT Feßen, daß er uns vers theidigen und sehúgen, und durch den Weg des Creuges in sein Reich einführen moge.

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Verhält es rich aber anders mit unserer Sache,

so werden wir gewisslich die Belohnung enipfans 0

gen, welche der Err allen denen verbeissen hat, Et

die ihm selbst anhangen, sich selbstverleugnen, und ihre ganze Zuversicht auf ihn sehen.

Und damit ich alles kurz zufammen fasse: Wenn die Mitmachung aller dieser, und noch ungeblich ans derer dergleichen Dinge, die angeführt werden konnten, den schmalen Weg, der zum Leben

führet, wandeln; das Creus Christi auf sich snehmen, und den Lústen und vergänglichen Lis

relkeiten dieser Welt mit ihm absterben; mit ibm in einem neuen Leben aufersteben, und mit ihm ins himmlische Weren verlegt werden

Deiffet; so können unsere Widerfacher für solche - Leute gehalten werden, und sie dürfen sich nicht bes

fürchten, daß sie auf dem breiten Wege sind, der zur Verdammnis abführet; und wir betrüs gen uns gróblich auf unserer Seite, daß wir alle diese Dinge um Christi willen abgelegt, und uns dadurch, ju Creußigung unserer Lüfte, bei den Mens (dhen dieser Welt Haß, Schande und Spott über den Hals gezogen haben.

Nicht, als ob wir den Himmel dadurchy zu vers dienen vermeynten, sondern, weil wir wissen, daß solche dem Willen dessen zuwider sind, der seine Kins der von der Liebe und den Lüsten dieser Welt erfolet, und sie auf dem Weg der Wahrheit und Heilige Feit teitet, den sie mit Freuden zu lauferbegehren.