Apologie von Robert Barclay in der Übersetzung von 1776

13.9

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Rohdaten: Text wurde noch nicht gesichtet und korreliert.

Nachdem aber untersdhiedene Zeugnisse der Schrift zur Gnüge ausweisen, daß solche äußerliche Gebrauche kein notwendiges Stück bei der Lins richtung des neuen Bundes sind; deshalb findet sich auch keine Viothwendigkeit, dieselben bestandig beizubehalten, ungeachtet sie vor diesem eine Zeits lang beobadytet worden. Ich will etliche wenige das don als Beispiel anführen; da denn, so wohl aus der cigentlichen Beschaffenheit der Sadje selbst, als aus

folden

monie des Brodts

Die Ceres solchen Zeugnissen, erhellen wird, daß die Zeremonie des Brodes und Weins, so wohl als diejenigen ans und Weins dern Dinge, von welchen unsere Widerfacher Folches hat aufges felbit erkennen, aufgehört habe. Das erste Zeugnis .

ist Róm. 14, 17. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, und Friede, und Freude in dem Seil. Geist. Hier zeigt der Apostel augenscheinlich, daß das Reich Gottes oder das Evangelium Christi nicht im Essen und Trinken, und dergleichen äußerlichen Ding gen, sondern in Gerechtigkeit, zc, besiehe: Wie aus dem Context oder Zusammenhang des vorhergehens den und nachfolgenden erhellt, alwo er von der Schuld und Gefahr bandelt, die es auf sich habe, wenn eis ner den andern des Essens und Trinkens halber bes urteilet oder richtet. Wann denn nun das Reich Gottes nicht darinnen be steht, noch auch das Evans gelium oder Werk Gottes in dergleichen zu fuchen isi; so kann das Essen und Trinken des äußerlichenBrodts und Weins kein notwendiges Stück des Evangelischen Gottesdienste, noch and, eine bes ständige Ordnung desselben sein. Das andere von eben diesem Apostel angeführte Zeugnis ift fast nody klärer, Col.2, 16. Dieses ganze zweite Cas pitei hindurch streitet der Apostel für uns, und wider die Formalität und Superstition unserer Gegner, Dennanfänglich stellt er die herrlichen Freiheiten vor Augen, welche diejenigen durch Christus geniessen, die wirklich und in der Tat zu dem Leben des Chris stenthums gelangt sind. Und derhalben ermahnet er sie 0. 6. Wie sie nun angenommen hatten den Herren Christus Jesum, so sollten sie auch in ibm wandeln; und zusehen, daß sie niemand bes raube durch die Philosophie und lore Verfübs rung, nach der Welt Satzungen, weil in Chris fto, den sie angenommen hätten, alle Sülle wobne:

Und

Und daß sie beschnitten waren mit der Beschneids ung ohne Sande, (welches er die Beschneidung Christi nennt) und daß sie mit ihm begraben was ren durch die Taufe, und auch mit ihm auferstais den, durch den Glauben, den Gott würfe. Hier wurden sie auch der wahren Taufe Christi theithafs tig; und da sie aus solchen bestunden, die mit ihm

auferweckt waren, so lasset uns doch sehen, ob er es für nótlig erachtet, daß sie sich solches Essens und Trinkens, wie Brodt und Wein ist, zum Gedächts niß des Todes Christi, bedienen sollen: Oder ob sie deswegen zu richten gewesen, daß sie es nicht getan, v. 16. So lasser nun niemand euch Gewissen machen (beurteilen oder richten) über Speise, oder über Trank. Sit denn aber nun Brodt und Wein nicht Speise und Trank? Alleine waruin? Welches ist der Schatcen von dem was zukünf- tig war; aber der Cörper selbst ist Christus. Denn Es sei nur da unsre Gegner selbst bekennen, daß ihr Brodt und ein Zeichen Wein ein Zeichen und Schatten revy; so sollten wir, ten, betens des Apostels Lehre nach, nicht gerichtet werden, daß men sie

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wir solches nicht gebrauchen. Alleine, gebühret nicht denen, die mit Christo gestorben sind, sich solchen Verordnungen zu unterwerfen? Siehe, was er v.20. sagt: Soihr denn nun abgestorben seid mit Chris sto den Sagungen der Welt: Was lasjer ihr euch und vergas den fangen mit

Sagungen, als lebter ihr noch bet, mit in der Welt? Die da sagen: Du sout das nicht brauch angreifen, du solle das nicht kosten, du sollt das niche anrühren, welches sich doch alles unter Sänden verzehret und ist mensden Gebot und Lehre. Was kann doch deutlichers gesagt werden? Wenn dieses nicht hinlänglich ist, die unuingängliche Notwendigkeit des Brodts und Weins im Ges brauch des Abendmahls aufzuheben, so weiß ich nicht, was dazu hinlänglich sein soll? Ich bin versichert; W m mm

daß

be im

gelium

daß die alhier angezeigte Ursache sich dahin deuten lässt: Welches sich doch alles unter Sänden vers zehret, (oder mit und im Gebrauch vergebet) massen Brodc und Wein, so wohl als etiras anders, mit dem Gebrauch vergebet und verzehret wird. Wenn ferner der Gebrauch des Wassers, des Brodes und Weins dasjenige ware, worin die Zeichen und Siegel des neuen Bundes bestúnden, und wels des den vornehmsten Sakramenten des Evangelium, oder den (sogenannten) Evangelischen Verords nungen beizuzehlen máre und dazu gehöre; so wúrs

de das Evangelium von dem Gesen nicht unterschics Das Gles den, noch auch demselben vorzuziehen sein. Dadoch seķ beftun:

der Apostel Hebr.9, 10. den Unterscheid zeigt, und Essen und zwar darinnen, daß dergleichen Gebrauche, so die Crinken; Júden beobachtet, nur als Zeichen des Evangelium

gewesen, weil sie nur im Essen und Trinken und aber nicht iancherley Waschen bestanden hätten. Wenn aber

der Evangelische Gottesdienst in eben denselben bes

steht, so frage ich, wo der Unterscheid zu suchen ist? Einwurf. Spricht man, diese unter dem Evangelio bäts

ten eine geistliche Bedeutung:

Dergleichen hatten diejenigen unter dem Geleg auch. Gott war so wohlder Urheber derselben, als Christus, dem Vorgeben nach, der Stifter dieser ist. Alleine pflegt nicht diese Hartnäckigkeit, da man vor den Gebrauch des Wassers, Brodts und Weins, als wenn es notwendige Stücke des Evangelischen

Gottesdienste waren, kämpfet und streitet, das wals Das Gefek re Wesen desselben zu zernichten, und zu verstehen zu beschatten, geben, als ob das Evangelium eine Austeilung oder das Evan- Verwaltung des Schattens, und nicht des Wesens gelium wäre? Da doch der Apostel, in dem vorher gedach, Bringt das Wesen. ten Kapitel an die Colosser, ivider den Gebrauch dies

rer Dinge, als ob sie denen, die mit Clyristo gestors ben und auferstanden, nötig waren, eifert, weil es

.

Antwort.

nur

nur Schatten sind. Und da er durch die ganze Epi- ftel an die Hebräer mit den Süden streitet, sie von ihrem alten Gottesdienst, und zwar dieser Ursache wes gen, zu entwehnen, weil solcher vorbildend und figürlich gewesen; so frage ich, ob es mit der gesun- den Vernunft überein kommt, wenn man meinen wollte, daß er sie zu einer andern von gleicher Art ans fülyren wollen? Was für Grund aus der Schrift oder Vernunft können unsere Widersacher aufbringen, ges bührend dazutun, daß ein Schatten oder Sigur auf einen andern Schatten oder Sigur, und nicht auf das Wesen verweisen sollte? Und dennoch wollen sie haben, daß die Figur der Beschneidung auf die Waß fer:Taufe, und das Osterlamm aufdas Brodt und den Wein zeigen soll. Allein, ist es wohl jemals ers böret worden, daß eine Figur das Vorbild der ans dern gewesen? besonders, da die Protestanten diese ihre Vorbilder zu keinen solchen machen, die grössere Kraft und Wirkung hätten, als das Vorbild gehabt hat? Denn da sie, und zwar auch mit Wahr: Ihre Sau heit, sagen, daß ihre Sakramenten keine Gnade cramente mitteilen, sondern solche nach dem Glauben der ne Gnade sen, der dieselben empfáber, mitgeteiler werde; mit. so wird nicht geleugnet werden, daß auch, die Gldus. bigen unter den Juden bei dem Gebrauch ihres figúr: lichen Gottesdiensts Gnade erlangt haben. Und ob sich schon die Katholiken rühmen, daß ihre Sacras menten, ex opere operato, Gnade verleihen; so bes weist doch die Erfahrung das Gegenteil fattfam.