Apologie von Robert Barclay in der Übersetzung von 1776

13.8

warning

Rohdaten: Text wurde noch nicht gesichtet und korreliert.

Da wir nun nicht sehen können, wie nah uns, diese Gewohnheit zu beobachten, uns ihrer Nas tur nach mehr obliegt, als diejenigen andern, welche unsere Widersacher bei Seite gesetzt, so frage ich, ob wir nicht Ursache haben, alle diese Verwirrung zu vermeiden? Zumal diejenigen, die solche gebraue chen, sich nimmermehr, weder wegen der eigentlichen Beschaffenheit und Wirkung derselben, noch auch. wegen der Art und Weise, wie

solche zu vollziehen

sei, pereinigen können? Und dieses rührt daher, daß sie die Sache nicht annehmen, wie sie in der Schrift deuts

erinnerten

lich vor Augen liegt; sondern so viele von ihren eiges nen Erfindungen mit eingemifchet haben. Denn wols ten sie es annehmen, wie es da steht, so würde es mehr nicht mit sich bringen, als daß ihnen Jesus Christus zu solcher Seit dadurch andeuten wollen, daß sein Leib und Blut für sie aufgeopfert werden würs de; und daß, so oft sie essen oder trinken würden, sie solches zu seinem Gedächtniß, oder mit einer

    Absicht, auf denjenigen, dessen Blut für sie vers

Durch das gossen worden, tun rollcen. Daß nun die erste Brodtbres Kirche, die alsbald nach seiner Himmelfahrt vers chen hatten sie alle sammlet gewesen, es deshalb verstanden habe, echellet aus Dinge ges deren Gebrauch und Gewohnheit; wenn man zugies mein, und

bet, daß diejenigen Stellen in der Apostel-Geschicht, sich des wo vom Brodrbrechen geredet wird, sich darauf bes Herrn.

ziehen. Gleichwie nun unsere Widerfacher solches tun; deshalb wollen wir ihnen hierinnen gerne Beifall geben. Als erstens Apostel-Geschichte 2, 22. Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre, und in der Gemeinschaft, und im Brodebrechen. Dies fes kann von keinem andern, als ihrem ordentlichen Effen, verstanden werden. Denn gleichwie nichts anders aus den Eertes-Worten abzunehmen ist; als so macht es der Zusammenhang dessen, was vorhers gebet und nachfolgt, vollends klar." Denn sie hatten alle Dinge gemein unter einander; daher wird v. 46. gesagt, und sie waren täglich und stets bei eins ander einmüthig im Tempel, und brachen das Brodt hin und her in den Säusern, nahinen die Speise und lobeten Gott mit freuden und einfältigen Herzen. Wer seine Augen nicht muthwils lig zudrucken will, der mag hier sehen, daß, weil das Brodtbrechen mit dem Essen verknüpft wird, foldes zu erkennen gebietet, es werde hier sonst nichts ausges drucket, als daß sie indem sie alle Dinge gemein ges habt, auch, wenn sie zusammen gekommen, das Brodt

mit einander gebrochen, und ihre Mahlzeit mit einans der gehalten, das ist, miteinander gegessen und getruns Een haben. Da denn kein Zweifel ist, sie werden sich des Herren dabei erinnert haben, welchem nach, zufolgen, sie mit so großem Eifer und Verleugnung ihrer selbst auf sich genommen hatten. Dieses erhels let ferner aus Apost-Gesch. 6, 2. Denn da die Apos stel die Sorge und Austeilung desjenigen Gelds hats ten, welches die Gläubigen aus ihren verkauften Gús tern isseten und ihnen zustellten, dabei aber befanden, daß sie mit solcher Bürde zu sehr beschweret würden, ro verordneten sie Diaconos, Diener oder Vorsteher Diaconi zu diesem Geschäfte, damit sie beständig am Gebet werden. und Dienst des Worts anhalten könnten, und fols ben Tische ches nicht verlassen dürften, um bei Tische zu dienen. su dienen. Dieses kann nicht von einem Sakramentalischen Ellen, oder von einer Sandlung des Gottesdienste vers standen werden. Angesehen unsere Widersacher die Austeilung desselben zu einer eigentlichen Verrichtung der Kirchens Diener und nicht der Diaconorum, der Eltesten oder Vorsteber, machen. Und dennoch kan keine Ursache angeführt werden, daß dieses Brodis brechen darinnen sie geblieben, und solches von Saus zu Saus beobachtet, etwas anders gewesen sei, als solche Tische, bei welchen die Apostel gedient, foiche aber alhier aufgegeben haben, weil sie befunden, daß sie allzusehr damit beschweret rürden. Gleichwie nun die Vermehrung der Jünger die Apostel unvers mögend machte, diesem Werk länger vorzustehen; deshalb scheint es, ihr ferneres Zunehmen, wobei sie an uns teridjiedene Ort zerstreut wurden, habe die Forts reßung solcher Gewohnheit, alle Dinge gemein zu haben, nicht mehr zulassen wollen. Dessen ungeach. tet aber kamen sie, zum wenigsten so ferné, als sie sich dieser ehemaligen Gemeinschaft erinnerten oder sols che fortsekten, zu gewissen Zeiten zusammen, und bras

chen

(doben

nacht.

chen das Brodt miteinander. Deshalb wird Apos Su Troada fiel-Gesch. 20, 7. gemeldet, als Paulus zu Troada Brodtbre: war, und am ersten der Sabbaten, da die Júns chen aufae: der zusammen kainen, das Brodt zu brechen, pres bis Ritters

digte ihnen Paulus, und wollte des andern Tas ges ausreisen, und verzog das Wort bis zur Mits ternacht. Auhier wird keines Sakramentalischen Elsens Meldung getan; sondern nur gesagt, daß Paulus, weil sie beisammen gewesen, daher Geles genheit genommen, ihnen zu predigen. Und es schets net, es sei eine Abendmahlzeit gewesen, die sie bal. ten wollen, (und nicht ein Morgenbrodt oder Frühs stück mit Wein,) funst ist nicht wahrscheinlich, daß Paulus vom Morgen an bis zur Mitternacht sollte ges prediget haben. Allein der eilfte Vers seker die Sas che ausser allen Zweifel, welcher deshalb lautet: Da gieng er hinauf, und brach das Brodt, und biß an, und r oete viel mit ihnen, bis der Tag ans brach, uns deshalb zog er aus. Dieses zeigt, daß das Brodtbrechen bis auf solche Zeit verschoben wors den. Denn diese Worte: und brach das Brodt und biß an, geben zu erkennen, daß es mit dem obe bemeldten Brodtbredhen eine Verwandschaft gehabt, und daß dieses die Zeit gewesen, da er solches getan habe. Zweitens weisen diese cinander beigefügte Worte aus, (brach das Brodt, biß an, und čes dete,) es sei keine zum Gottesdienst gehörige Hande lung, sondern nur ein Essen zur leiblichen Erquicfung

gewesen, weswegen die Christen bisweilen zusammen Sie affen zu kommen pflegten. Und da sie solches in der Furcht

Gottes und Einfältigkeit des Herzens taten, so uns leiblichen Erqui: terscheidet es solches nichts destoweniger von dem Ess

fen und Gastereven eiteler Welt-Menschen. Und dies Don eini: Pes wird von einigen ein Liebesmahl genennt, da besmahl

fromme Christen beisammen sind, nicht nur ihre Leia genennt. ber zuspeisen, oder aus andern äussertiden Endzwes

nur zur

gen einsies

den;

Fen: sondern daher Gelegenheit zu nelymen, in der Furcht und Gegenwart des Herrn, als sein Volk, mit einandec ju ejjen und zu trinken: Welche Gewohns heit wir keineswegs verdammen. Es ist aber wohl zu merken, daß in der ganzen Apostelgesdicht gar keis ne fernere Erwelnung hiervon getan wird. Dafern aber solche Zeremonie ein ausserordentliches und vore trefliches Opfer gewesen, wie einige haben wollen, oder ein besonderes Sakrament, wie andere bes haupten, so ist es etwas Seltsames, daß diese Ses schicht, die in viel geringern Dingen eine umftändlis che Nachricht von dem Verhalten der Christen ertheis lét, dieses gänzlich mit Stillsdyweigen übergeben sols te. Wir finden nur so viel, daß sie bisweilen zusams men zu kommen, und das Brodt zu brechen pflegen. Gleichwie nun die ersten Christen von ihrer anfäng. Die Chris lichen Reinheit und Einfalt nach und nach abzus ften fingen weichen begunten, und, durch die Einmischung so wolt an, von der jüdischer als beidnischer Gebräuche, mancherley erfen Reis abergläubisdic Sagungen zusammen häuften, und die zuweichen. unschuldigen Uebungen ihrer Vorfahren verfälschten, allo pflegten sich auch bei dem Gebrauch dieser schon sehr frühzeitig viele Mißbräuche in die Christliche Res ligion einzuschleichen. Daß demnach der Apostel Paus tus fúr nötig befande, solche abzutun, und sie deße wegen zu bestraffen, wie er in der 1 Cor. am VI. 1 Cor. 11, vom 17. Vers bis zu Ende, weitläuftig tut. Wel 17 chen Ort mir besonders untersuchen wollen, weil uns (sogenanns fere Widersacher die vornehmste Stärke ihres berpeis ten fes darinnen zu suchen pflegen; dá wir denn schen mahl, dels werden, ob etwas mehrers daraus zu schließen sei, als sen Ertido was wir oben bereits eingeräumt haben. " zu erst, weil sie solche Gewohnheit mit einem abergläubischen Gemüt beobachteten, und den wahren Gebrauch dur bei überschritten, nämlich dasselbe als ein mystisches Abendmahl des Herren zu gebrauchen, so gebietet er LIIT

ihnen

Abend:

ihnen 6. 20. zu erkennen, daß, wenn sie an einem Ort zusammen Kämen, so hielte (oder asse) man nicht da des Herren Abendmahl. Er spricht nicht, dieses ist nicht die rechte Art solches zu halten; (oder es zu essen, sondern, so hält (oder isset) man nicht des Herren Abendmahl; weil das Abendmahl des Herrn geistlich und ein Geheimnis ist. Zweys tens tabelt er sie, daß sie nicht auf bessere Weise, os der zur Besserung, zusammen kamen, sondern vielmehr schlimmer dadurch würden. Die Ursache, so er deßs wegen anführt, ist im 21. Vers enthalten: Denn so man das Abendmahl halten will, nimmt ein

jedweder sein eigenes vorhin, und einer ist bungs Warum rig, der andere ist trunken. Hieraus erhellt klits wie seit, lich, daß sie der Apostel deswegen bestraft; weil das Abends diese Gewohnheit, das Abendmahl insgesammt mit mahl mit einander zu halten, von den Christen zu Vermebs Halten, von rung ihrer Liebe und zum Gedächtniß des Abends Ben Chri: mahls Christi mit seinen Jüngern, beobachtet achtet wors worden, sie aber solches dergestalt geschändet hatten,

daß ste es besonders ássen, und diejenigen, die Übers fluß hätten, ganz trunken oder ratt, und diejenigen, die wenig zu Hause hätten, hungrig dahin tamen, wodurch der wahre Gebrauch und Entzweck dieser Gewohnheit verkelyret und verloren worden. Und deshalb tadelt er ‘sie, daß sie nicht entweder zu Hauß mit einander ässen, oder ihr Essen verspareten, bis sie bei der öffentlichen Versammlung alle mit eins ander zusammen kämen. . Dieses ist aus dem folgens den 22. Vers deutlich abzunehmen: Sabtihr aber nicht Säuser, da ihr essen und trinken möget? oder verachtet ihr die Gemeine Gottes, und bes schämet die, die da nichts haben ? Adwo er sie wegen ihres unordentlichen Betragens hierinnen bes strafet, daß sie nicht auf gebührende Weise hierinnen verfahren, oder ihr Essen bis zur öffentlichen Vers

sammlung

dén.

Der Urs

sammlung aufschieben wollten; und deshalb diejenigen beschamten, welche, weil sie keine Häuser noch fons sten einigen Überfluss zu Hause hätten, dalyin kamen, am allgemeinen Tisch Teil zu nehmen: Welche, ins dem sie hungrig waren, dadurch, beschämt würden, wenn sie andere überfület und trunken dahin kommen rähen. Wer diesen Ort ohne Vorurteil betradyteni will, wird befinden, daß sich die Sache in diesem Fall bei den

     Corinthiern auf solche Art verhalten has

ben müsse: Denn reßen wollen, der Gebrauch dessels ben sei damals gewesen, wie es jekt entweder von den Katholiken, oder den Lutheranern und Calvinis sten beobachtet wird, so ist schwerlich ein richtiger Verstand aus des Apostels Worten beraus zu brins gen, oder auch nur recht zu begreifen, worin der an den Corinthiern in diesem Stück begangene Mißs brauch bestanden habe. nachdem ich deshalb angemers

(prung solo Fet, was der Apostel von dieser Gewohnheit des ‘Els der Bes sens und Trinkens, so die Christen eine Zeitlang mit wohnheit. einander beobachtet, gemeldet hat, daß sie nämlich ihren Ursprung von dem, was Chrisius mit seinen Apos steln, in der

Nacht da er verrathen ward, getan, genoms men habe; so fälret der Apofiel v. 23. weiter fort, eine Nachricht davon zu erteilen. Ich habe es von dem Herren empfangen, spricht er, das ich euch geges ben habe. Denn der SÉrr Jesus in der Bacht, da ef verrathen ward, nahm er das Brode u. Diejenigen, weldie zwischen einer Erzählung einer geschehenen Sache, und zwischen einem Befehl, eis nen Unterscheid zu machen wissen, müssen nothwens dig sehen, daß an diesem Ort kein Befehl, sondern nur eine nachricht von demjenigen sety, was sich ers eignet hat. Er spricht nicht, ich habe es von dem Herrn empfangen, daß, gleichwie er das Brodt nahm, deshalb ich euch auch befehlen sollte, ein gleis ches zu tun. Es findet sich nichts dergleichen an LIIT 2

diesense

Abends

gen.

i diesem Ort. Ja, er feget im Gegenteil v. 25.wo

er die von Christo gegen seine Apojtel gebrauchten Bes

fehls Worte wiederholet dieselben auf eine solche Art, Daß die, daß sie keinen Befehl in sich halten: Solches thur, Worte. Co so oft ihrs trinket zu meinem Gedächtniß: Und Befehl alsdenn fuget er hinzu: Denn, so oft ihr von dies dieses fem Brodt effet, und von diesem Relch trinket, mahls mit role ihr des Herrn Tod verkündigen, bis daß er kich brins kommt. Allein, diese Worte, so oft, halten eben

sowenig einen Befehl in sich, als wenn jemand fas get, so oft, als du nach Rom gehest, so besiebe das Capitolium, solches einen Befehl an mich ans

deutet, mich dahin zu begeben. Einwurf. Nachdein sie aber auf die legten Worte dringen:

Sollt ihr des SErren Tod verkündigen, bis dah er kommt, und damit anzeigen wollen, daß dieses eine ndthige Sortfeßung solcher Zeremonie, bis Christus am Ende der Welt zum Gericht Käme,

in sich hielte; Antwort. So antworte ich: Sie nehmen hier zweie von den

vornehmsten Stücken der streitigen Frage vor zuges standen an, aber ohne Beweis. zu erst, daß die

Worte, so oft, einen Befehl in sich schließen. Das Christi von das Gegenteil bereits dargetan worden. So dufferliche werden sie auch nimmermehr vermögend sein, tüchtia liche zu: gen Beweis deswegen anzuführen. Zweitens, daß kunft. diese Zukunft von Christi äußerlichen Zukunft, und

nicht von seiner innerlichen und geistlichen zu verstes hen sei, solches bleibt noch zu beweisen übrig. Da doch der Apostel solches gar wohl von seiner innerlis chen Zukunft und Erscheinung, welche vielleicht eis nigen von denjenigen fleischlichen

Corinthiern,die trung Een zusammen zu kommen pflegten, noch etwas uns bekanntes war, verstehen mochte. Und da andere unter ihnen schwach und geneigt waren, sich an dem Acusserlichen zu vergaffen, so mag ihnen dieses eine

Zeitlang

Zeitlang sein nachgesehen und auchvon denen gebraucht worden, welchen Christi Erscheinung im Geist nicht unbekannt gewesen. (Wie andere Dinge waren, davon wir hernach reden werden.) besonders mag ihnen von dem Apostel darinnen sein nachgegeben wors den, der den Schwachen, als ein Schwacher, und allen allerlei wurde, damit er einige selig machen möchte. Nun mochte solchen schwachen und fleischs ChristiTob lichen Corinthiern der Gebrauch dessen zugelassen sein, igeben des Herrn Tod zu gedenken, bis sie so weit kämen, in unsern daß er in ihnen auferstünde. Denn obsojon solche dies Herzen fer äußerlichen Dinge nötig batten, sie des Leidens het. und Šterbens Christi zu erinnern, so haben doch diejenigen, die mit Christo nicht nur gestorben und begraben, sondern auch auferstanden sind, keiner solchen Zeichen nötig, seiner dabei zu’ gedenken. Und zu solchen spricht der Apostel Col. 3. I. seid ihr nun mit Christo auferstanden, so sucht was

                          dros

ben ist, da Christus ist, sigend zur rechten Sand Gottes. Brodt und Wein aber ist nicht dasjenis ge, was droben ist, sondern etwas, das auf Erden ist. Allein, daß diese ganze Sache ein bloßes Werk der Nachsicht und Wilfábrigkeit des Apostels gegen die schwachen und fleischlichen Corinthiern gewesen, ers hellet noch deutlicher aus der Syrischen Übersekung, (*) welche v. 17. bei Anfang dieser Materie es deshalb hat: In demjenigen, welches ich euch anbefohs len (oder worin ich euch zu unterrichten) fuche, lobe ich euch nicht, weil ihr nicht weirer gegangen, sondern in dasjenige abgewichen seid, was noch weniger, oder von noch geringerer Sols ge ist. Welches klar anzeigt, was massen dem Apostel ihr Zujtand recht nahe gegangen, daß er sich

gezwungen

(*) Wie auch die andern Orientalischen Verfiones, als die Arabische und Ethiopisde, haben es auf gleiche Weise.

gezwungen gesehen, ihnen solcher äußerlichen Dinge wegen erst Unterricht zu geben, oder Vorstellung zu tun. Denn da sie ihre Augen noch daran kleben Iteffen, so gaben sie dadurch zu erkennen, daß sie in dem Leben des Christentums noch nicht fortges gangen wären, sondern vielmehr an schlechten Elementen belangen blieben. Und deshalb hat eben diese Übersegung den 20. Vers deshalb geges ben: Wenn ihr nun zusammen kommt, so tut ihr solches nicht, wie euch am Tage des ĶErrn zu tun ziemet; sondern ihr esset und trinket. Und zeigt ihnen demnach hierdurch, daß zusammen zu kommen, und äußerliches Brodt zu essen, und äußerlichen Wein zu trinken, kein Wert Fey, das sich für den Tag des Herren schicke. Da sich aber unsere Widerfacher dieser Zeremonie wegen so eyfrig erweisen, weil solche von den Corinthiern gebraucht worden, (mit was für wenigem Grund aber, haben wir bereits gezeigt,) wie fómmt es denn, daß sie viel ausdrücklichere Befehle der Apostel, als Dinge von keiner Wichtigkeit, übergehen? Als erstens Apost.

Gesch. 15,29. wo die Apostel denen seiden ernstlich Enthal anbefehlen, und zwar als etwas, so der Sinn des Errichten. heiligen Geistes wäre, daß sie sich enthalten sollten

vom Erstickten und vom Blur. Und Jac. 5, 14. Die Sal wo ausdrücklich geboten wird, die Kranken im nas bung mit

men des S Herren mit Del zu falben. Einwurf.

Wenn sie sagen, dieses waren Dinge gewesen, die nur eine Zeitlang gewähret hätten, nicht aber

daß sie stets so bleiben sollten: Antwort. So frage ich sie, was sie mehr deswegen aufzus

weisen haben? Indem keine ausdrückliche Widers

rufung vorhanden, daß solche aufgehoben worden. Einwurf. Wenden sie ein, die Wiederrufung sei darinnen

enthalten, wenn der Apostel sagt, wir rouren uns kein Gewissen machen über Speiß und

trane,

Del.

Crank, und uns deswegen nicht richten lass sen:

So gebe ich zwar diese Einwendung zu; wie fón: Antwort. nen sie aber vermeiden, daß man nicht auch auf gleide Weise wider die andere Zeremonie schliesse? Gewißs lich, ganz und gar nicht. So kann auch zu Behaups tung der einen so wenig vorgebracht werden, als ju Erhärtung der andern, ausgenonimen die Gewohns beit und Tradition, oder der Menschen Tand. ::

Was den Ort Jac. 5, betrifft, so sprechen sie, es Einwurf, sei ein Wunder-Wert darauf erfolger, nämlich die Henesung oder Gesundheit der Kranken; nachdem aber dieses aufgehört, mäste die Ceres monie auch aufhören:

Oblohon dieses auf mancherley Weise könnte bes Antwort.. antwortet werden, und zwar unter andern, daß das Gebet eben so wohl möchte unterlassen werden, welchem die Genesung der Kranken daselbst gleichfalls zugeschrieben wird; so will ich doch eben nicht dars wider streiten: Weil ich dafür halte, daß diese Ces Eine Ceres remonie wirklich aufgehört hat. Nur dünket midy, monie muß da unsere Gegner, und zwar mit Recht, vermeinen, wenn ihre eine Zeremonie solle aufhören, wenn ihre Kraft hins Sraft hins weg fälet; so sollten sie auch, nach eben dieser Res Das Aut: gul, das Auflegen der Sände, worin sie den Apos legen der steln nachahmen, unterlassen. Zumal die Gabe

Hände. des heiligen Geistes nicht darauf erfolgt.