Apologie von Robert Barclay in der Übersetzung von 1776

13.7

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Rohdaten: Text wurde noch nicht gesichtet und korreliert.

Es kommt mir aber recht seltsam für, daß DasBrobe diejenigen, welche dieser Zeremonie wegen so viel Ge brechen Schreys machen, und so feit daran hangen; sich doch nicht mehr die Freiheit heraus nehmen, die Art und Weise zu Weise verändern, nach welcher sie Christus beobachtet hat. obachtet, Massen ich noch von sonst keinen, ausgenommen einis wie es gen Täufern, gehört, die solches jetzt auf eben fols im Hrauch che Weise gebrauchten, wie er es beobadytet hat. gehabt hat. Christus tate es bei dem Abendmahl, als sie assen. Aber der größte Teil der Protestanten pflegen es des Morgens, nur allein ohne Mahlzeit zu geniessen. Was vor einer Richtschnur aber sind sie bei dieser Verans derung nachgegangen? KEE E

Wenn

c Cinturf.

Antwort.

Wenn gesagt wird, dieses wären nur Umstänts de, und nicht die Sache; und wenn man sich an die Sache hielte, so habe die Veränderung der Umstände nicht viel auf sich :

So frage ich, was es wohl sein würde, wenn man fagte, daß die ganze Sache nur ein Umstand sei, der sich zu der Zeit ereignet, als Christus das Osterlamm gegessen? Denn wenn wir dasjenige ansehen, wels ches allein, wegen einer Einfeßung, kann vorgebracht werden, nämlich diese Worte:. Solches thur zu meinem Gedächtniß; so bezieht es sich eben so eis gentlich auf die Art und Weise als auf die Sache selbst. Denn mit was für vernünftigen Gründen Fóns nen sie beweisen, daß diese Worte: Solches tbut zu meinem Gedächtniß, so viel bedeuten, als effet Brodt und trinker Wein, es lieger aber nichts daran, wenn ihr effet, noch auch wie ihr solches esset; und nicht, wie ihr mich es bei dem Abends mahl mit euch habt essen sehen, da ich das Brodt nahm, und brach es, und gab es euch, und nahm den Welch, und segnete ihn, und gab thn euch, deshalb tut auch ihr gleichfalls? Und da Christus keinen Unterscheid in den Worten, solches tut, mas chet, so kann man mit Grund nicht anders urteilen, als daß es sich auf die ganze Fadye bezieht. Wenn nun diesem deshalb ist, so haben alle diejenigen unter den Christen, die sich dieser Zeremonie jetzt bedienen, dies sem Gebot noch nicht gehorchet, noch auch diese Eins segung, ungeachtet alles ihres Geschreyes, so sie deß wegen erreget, erfüllt.

Wenn man sagt, daß die Zeit, und die Art und Weise, wie Christus solches getan, nur zufäls lig gewesen, indem solches nach Gewohnheit des jüdischen Osterlamnis, welches bei der Abends mablzeit gegessen wurde, geschehen sei: So antworte ich, was massen, ausser demjenigen,

daß

Einwurf.

Antwort.

Ceremos

daß feichtlich zu beweisen stände, die ganze Sache

Das Broby sei zufälliger Weise geschehen, weil es, wie wir os brechen ben berührt, die Beobachtung einer jüdischen Ceremos war eine nie gewesen, auf gleiche Weise darauf gedrungen wers

Jüdische den könne, daß der dabei gebrauchte Wein, weil er nie. in selbigern Lande von Natur hervorgebracht worden, gleichfalls zufällig leo: Und man behaupten könne, daß in denjenigen Ländern, wo kein Wein wächset, als 3. E. bei uns in Schottland, wir gehopftes oder ungebopftes Bier bei dieser Zeremonie, oder auch wohl Brodt von anderm Geträyde, als dasjenige gewesen, dessen sich Christus bedient, dabei gebraus chen möchten. Würden aber nicht unsere Widerfas cher dieses für einen Missbrauch halten, und meinen, dieses Sakrament würde nicht recht begangen oder vollzogen. Ja, haben nicht dergleichen Zweifet und Streitigs, Schwierigkeiten keinen geringen Streit unter den internetis Bekennern des Christentums angeridytet? Was für Griechis Uneinigkeit, Hader und Zank ist nicht zwischen der Schen und Griechischen und Lateinischen Kirche des Brodts wes Toben sir: gen gewesen? Da die eine, weil sich die Juden bei de wegen ihrem Díterlamm ungesäuerten Brodts bedient, und erten und daher schlosse, dasjenige, welches Christus seinen ungesäuer

Jüngern gebrochen, sei auch solches gewesen, unger bei dem fäuertes, die andere aber geräuertes habei wollte. Abends Deshalb die Lutheraner noch ungesäuertes, die Calvinisten aber gesäuertes Brot gebrauchen. Und dieser Streit wurde, bei der zu Genev unternommenen Religions:Aenderung, bei Anfang der Reformation, so hißig geführet, daß sich Calvinus und Farellus genóthis Farellus. get saben, die Flucht zu’ergreiffen. Alleine Sfaen nicht die Protestanten, durchy diese Ungewissheiten, den Pas pisten die Tür, und geben ihnen

Gelegenheit, das ger meine Volk vom Relch auszuschließen? Sollen nicht diese Worte, solches tut, so ausdrücklich mit sich brinis gen, daß sie es auf eben solche Weise, und zu eben KIE I 2

derselben

mall

nen und geben es ;

nehmen

Derselben Zeit tun folten, wie es Christus, und da es Christus getan hat; als daß sie auch den Relch, und nicht nur allein das Broor gebrauchen sollen? Dder was für Ursache haben sie, die ihnen zu Unters lassung des einen mehr Freiheit erteilt, als den Katholiken bei dem andern? Ja, in was für seltsame Handel und für grausame Ungelegenheiten sind nicht die Christen hinein gerathen, daß sie auf eine so abers

glaubische Weise über dieser Zeremonie gehalten has Die Geist: ben? Aus welchen Schwierigkeiten sie sich auch uns men das möglich heraus wickeln werden; es sei denn, daß sie Brodt,segs solche, wie sie mit andern dergleichen Art getan has

ben, bei Seite legen. Denn ich möchte, über das Die Lanen bereits vorher von mir angezeigte, nur wissen, wie sie múffenes

doch aus den Worten, solches tut, gewiss heraus und effen, bringen können, daß es nur bloß von der Clerisei zu dürfen es verstehen sei, nehmet, regnet und brechet dieses nicht legs Brodt und gebet es andern; und bei den Layen

nur, nehmet hin und esset, aber nicht regnet es, etc.

Wenn gesagt wird; És waren nur Geistliche Einwurf. zugegen gewesen:

So frage ich, ob nicht solches den papistischen Bes Antwort. weiß wider die, dem gemeinen Volk zu erlaubens

de Mitteilung des Belche, Tür und Thor aufs tut? Oder mag nicht ein anderer eben so leicht dars aus schließen, daß es nur den Geistlichen allein zus Káme, dieser Zeremonie teilhaftig zu werden; weil nur die Apostel damals gegenwärtig gewesen, zu welchen gesagt worden, solches thur etc.? Wenn sich aber dieses (solches thur,) auf alle erstreckt,

kommt es denn, daß nicht alle die Freiheit haben, solchem zu gehorchen, so ivohl im Segnen, Bres chen und Austeilen, als im Tehmen und Erlen desselben? Über dieses alles haben sich auch die Cals

vinischen Protestanten in Großbrittannien noch estreitiger nicht wegen der Art und Weise, wie solches zu ges brauchen,

nen.

Hitige

brauchen, mit einander vergleichen können: Ob es gen der Art figend, stehend, oder’ kniend geschehen müsse? Und und Weise ob es denen Kranken und in den legten Zügen lies nehmen, genden zu erreichen sei oder nicht? Und obschon und wem diese Controversen eben so gar viel nicht auf sich teilen. zu haben scheinen, so sind sie doch unter andern mit Urfache, nicht nur an ungehligem Kader und Zank, sondern auch an wirklichem Blutvergiffen und Vers wüstungen gewesen. Daher ist es geschehen, daß, in Betrachtung dieses legtern, die Prälatischen Cal. vinisten die Presbyterianer abtrünnige und halße starrige Rottens Geister, und diese jene wiederum abergläubische, abgóttisdie und papistische Gögen & Diener genennt haben. Wer demnach nur seine Augen auftun will, der muß notwendig sehen, daß der Teufel diesen Streit und Eifer aus keiner andern Ursache erreget, als die Menschen mit Dingen, die nicht viel bedeuten, zu beschäftigen und aufzuhalten, damit indessen Sachen von großerer Wichtigkeit hinten angesetzt werden; weil er sie in solchem emsis gen Wesen wegen dieser Zeremonie erhält, da sie immittelst andere von dergleichen Art, die eben soausdrücklich geboten sind, und po pünctlich vollzogen worden; und aus deren Beobachtung nicht halb so viele Schwierigkeiten erfolgen würden, aus den Augen setzen.