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warning
zu erst muß man mich darinnen recht vers stelyen, daß ich alhier von einer notwendigen und bes sondern Verwandtschaft rede, die sich auf eine ganz and re Weise verhält, als sonst bei einer allgemeinen
Absicht zu geschehen pflegt. Denn da die Gemeins Daß die Gemeinschaft mit Christo unser gewichtigstes und wichtigstes fcbaft des Werk ist und sein fua, so múffen alle andere Dinge
von uns, mit einer Absicht auf Ott und unsere Vers Christi keis einigung mit ihm, geschehen. Eine besondere und dere Ver: notwendige Absicht und Verwandtschaft aber ist dies wandschaft jenige, wo zwei Dinge, entweder verinoge ihrer mit derCe:
eigenen 17atur, oder vermöge eines Gottlichen
Befehls, dergcitalt mit einander verbunden und vers chens habe,
einiget sind, daß das eine ohne das andere nicht (Zuin weder ver: wenigsten nicht anders, als auf eine sehr ausserordents mogelicam liche Weise,) besessen rrerden kan. Diesemnath hat den be die Seligkeit eine notwendige Verwandtschaft mit fchaffen. der Heiligkeit. Weil ohne die Heiligung niemand auch eines den Herren sehen wird. Und das Effen des Fleis
rches Christi, und das Trinken des Bluts Christi hat eine notwendige Absicht darauf, daß wir das Leben in uns haben mögen. Denn wer sein Fleisch niche isset, und trinket nicht sein Blut, der hat kein Leben in sich. Und die Empfindung der Ges genwart Gottes hat ein notwendiges Abfehen auf die Vollziehung des göttlichen Befehls uns sein fleißig in seinem Namen versammelt finden zu lassen. Massen er verheißen hat, daß, wo zweie oder dreye versamme let sind in seinem tamen, er mitten unter ihnen sein wolle. So haben auch gleichfalls die Wohls
taten
remonie des Hrodtbre:
Gebots.
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taten und der Seegen, so wir von Gott empfans gén, eine notwendige Absicht auf unser Gebet; weil er verheißen hat, wir sollen empfangen wenn wir bitten. “Nun hat die Gemeinschaft oder Teils haftigwerdung des Fleisches und Blutes Christi keine solche notwendige Verwandtschaft mit dem Brodts bredien und Weintrinken. Denn wenn sie eine fols che notwendige Verwandtschaft damit, oder Absicht darauf hätte, so müsste solches entweder von der Nas tur und dem Wesen der Sache, oder von einem göttlichen Befehl herrühren. Wir wollen aber zeigen, daß es von keinem derselben berrühre. Dans nenhero 2. zu erst rührt es nicht von der
Tatur, oder dem
Wesen desselben her, dieweil die Teilhaftigwerdung des Fleisches und Blutes Christi eine geistliche Uebung ist. Nun geben alle zu, daß wir dessen durch die Seele und den Geist wahrhaftig teilhaftig werden. Weil es die Seele und nicht der Leib ist, der dadurch genályret wird. Das Brodtessen und Weintrinken aber ist eine natürliche Handlung, die der Seelen an sich selbsten nichts beifüget, noch auch etwas geistlis ches in sich hat. Weil auch der allerfleischlichste Mensch, der nur zu finden, auf eine so vollkommene und gänzlis die Weise Brodt essen und Wein trinken kann, als der allergeistlichste. Zweitens rührt ihre Vertrands schaft nicht von der Tiatur desselben her, sonst müsste eines das andere in sich schließen, oder cins nothwens dig aus dem andern erfolgen.” Nun gestehen aber alle zu, daß viele von dem Brodt essen, und von dem Wein trinken, und zwar auch von demjenigen, wels ches consecriret, oder gesegnet, und (ihrem Vorges ben nach in den wahren Leib Cliristi verwandelt ist, diedoch nichts destoweniger das ewige Leben nicht has ben, Christus nicht haben bei sich bleibend, oder in sich wohnend, auch durch ihn nicht leben, wie doch hin- Die Patris H b by by
gegen
rer Ceres monie
archen und gegen alle tun, die wahrhaftig des Fleisches und Blus Propheten tes Christi, ohne den Gebraud, dieser Zeremonie, teils den Ges haftig werden: Gleichwie alle Patriarchen und Pros brauch dies pheten dessen teilhaftig worderi, ehe foldhe Verords
nung (wofür sie es halten) noch eingelegt gewesen. wahreonit So fande sich auch nichts unter dein Gesetz, welches des Fleis eine ausdrückliche oder notwendige Verwandschaft sches und hiermit gehabt hätte. Da es doch zu allen Zeiten Christi ges zur Seligkeit unumgänglich nötig gewesen, des Fleis wesen. sches und Blutes Christi teilhaftig zu werden. Denn
was das Oster-Lamm anbetrifft, so ‘ipird der ganze
Endzieck desselben im 2 B. Mof. am 13,8.9. bes DatOfter: sonders aufgezeigt, nämlich, daß es den Juden ein Lamm, ders Zeichen und Denkmaal ihrer Ausführung aus imed. ‘Egyptenland sein möchte.
Zweitens hat es auch, vermöge des göttlichen Gebots, keine Verwandschaft damit. Sonst würs de solches in demjenigen, welches unsere Widersas der für die Einfeßung desselben halten, gemeldet, oder bei der in der Schrift aufgezeichneten Gewohnheit der Heiligen angemerkt worden sein. Allein, dieses bes findet sich nicht deshalb. Denn was die Einseking, oder vielmehr die Erzählung derjenigen Gewohnheit und Uebung, so Christus in diesem Stück gehabt, anlans get, so finden wir solche bei dem Evangelisten Mats thảo, Marco und Luca aufgezeichnet. Bei den zwoey ersten treffen wir nur eine Nachricht von dem an, was geschehen sei, nämlich, daß Christus das Brodt ges
brochen, und solches seinen Jüngern zu essen ges Matth. 26. geben, lagende: Das ist mein Leib, und nachdem Marc. 14. er den Kelch gesegnet, gab er ihnen solchen zu trinken,
und sagte, das ist mein Blut. Aber nichts von cis
nem Verlangen gegen sie, daß er habe, daß sie fols Die Einses ches auch tun sollten. Bei dem legten aber nach dem kung des Brodt, (aber für der Segnung, oder ehe er ihnen den mabls oder Wein gebietet,) befiehlet er ihnen solches zu tun zu
seinem
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V. 22. Luc.22,19.
seinem Gedächtniß. Was unsere eigentliche Meys Ersehlung nung von dieser Gewohnheit Christi ist, davon soll hers der er nach geredet werden. Allein was für eine nothwens die Christus dige Verwandschaft hat alles dieses mit der Gläubi, darben ges
babt hat. gen ihrer
Teilhaftigwerdung des Fleisches und Blus tes Christi ? Der Endzwecf dessen, weswegen sie fola ches tun, sollten, (wenn sie es ja tun sollten,) war dieser, sich Christi zu erinnern, oder es zu seinem Gedächtniß zu tun; welches der Apostel auf eine noch besondere Weise ausdrucket, 1 Cor. 11, 26. daß sie sollten des Herren Tod verkúndigen. Allein, sich des Herrn erinnern, etwas zu seinem Ges Dacheniß tun, oder seinen Tod verkündigen, welches die dem Gebrauch dieser Zeremonie besons ders angehengten Endzwecke sind, heisst ganz und gar nicht des Fleisches und Blutes Christi teilhaftig wers den. So haben sie auc, keine notwendigere Vers wandschaft damit, als irgends zwcy andere unterschies dene geistliche Pflichten. Denn obschon diejenigen, die des Fleisches und Blutes Christi teilhaftig wers den, seiner notwendig gedenken müssen; so magman sich doch des Herrn und seines Todes erinnern, (wie niemand leugnen kan) wo man seines Fleisches und Blutes eigentlich nicht teilhaftig wird, da nun der besondere und ausdrückliche Endzweck dieser Ces remonie (nämlich des Herrn Tod zu gedenken) mag bezeugt, und dennoch das Fleisch und Blut Christi nicht genossen werden; so kann es auch keine nothwens dige Verwandschaft damit gehabt haben. Sonft hätte der Genuss oder Teilhaftigwerdung dessels ben der Endzweck desselben gewesen sein müssen, und solcher ohne diese Genuss nicht erlangt werden können. Allein wir mögen im Gegenteil vielmehr daraus schließen, daß, weil der ausdrückliche Ends zweck dieser Zeremonie nicht dieGenuss oder Teils haftigwerdung des Fleisches und Blütes Christi ist, Hbb 2
und
und da diejenigen, die seines Fleisches und Blutes teilhaftig werden, seiner auch notwendig gedenken müssen; solche daber dieser Zeremonie nicht nötig has
ben, sich seiner zu erinnern. Cinwurf. Wenn aber gesagt wird, daß Jesus Chris
stus das Brodt hier seinen Leib, und den Wein sein Blut nennt, daher schiene es, er habe eine bes sondere Absicht darauf gehabt, daß seine Jüns ger bei dem Gebrauch dessen seines Sleisches
und Blutes teilhaftig werden sollten: Sintwort. So antworte ich, daß er das Brodt seinen Leib,
und den Wein sein Blut nennt, bringt dergleichen noch nicht mit sich. Ob man schon nicht leugnet, daß Jesus Christus bei allem, was er tate, ju auch so gar bei dem Gebrauch natürlicher Dinge, daher Ges
legenheit nahm, die Gemüter seiner Jünger und Zus Das Weib hörer dadurch zu geistlichen zu erwecken. Dannens ria Joh. 4. bero nahm er, als das Weib zu Samaria Wasser 5.14." schöpfte, daher Anlaß, ihr von dem Lebendigen
Wasser zu sagen, daß, wer dasselbe trinken würa de, Den würde nicht mehr dürften. Welches in der Tat mit seinem Blut, von dem allhier geredet wird, einerlei ist. dennoch folgt keineswegs, daß solcher Brunn, oder solches Wasjer, eine nothwens dige Verwandschaft mit dem lebendigen Wasser, oder das lebendige Wasser mit demselben gehabt, z.
Also nimmt Christus Gelegenheit daher, evenn ihm Brunn, die die Juden der Brodte wegen nachfolgen, ihnen von das Brodt diesem geistlichen Brodt und Fleisch seines Leibes zu und Wein, sagen, welches sie zu ihrer Speise und Nahrung nós hen Chris thiger batten. Daher forget aber gar nicht, daß dies kus Anlaß ses, weil sie ihm der Brodte wegen nach gefolgt, eis die inner: ne notwendige Verwandschaft damit gehabt habe. liche Speis deshalb auch hier, da Christus mit seinen Jüngern bei rung zu deigen.
der Abend-Mahlzeit Satz, nahm er von dem Brodt und Wein, so vor ihnen war, Anlaß, ihnen zu ers
Fennen
Der
Pennen zu geben, daßi gleichwie das Brodt, wels ches er ihnen bräche, und der Wein, den er regnete, und den er ihnen gabe, zu Erhaltung und Ernährung ihrer Leiber beitrüge; deshalb er auch seinen Leib, ives gen der Seligkeit ihrer Seelen, dahin geben, und sein Blut deswegen vergiessen würde. Und derohals ben ist der eigentliche Endzwecf, den Christus bei dies sei Zeremonie gehabt hat, daß solches denen, die sie beobachten, ein Denkmaal seines Todes sein sollte.
Wenn aber gesagt wird, daß der Apostel I Cor. 10, 16. das Brodt, welches er brach, die Ges meinschaft des Leibes Christi, und den Relch die Gemeinschaft seines Blutes genennt: So gebe ich solches ganz gern zu ; leugne aber, daß dieses von dem äußerlichen Brodt zu verstehen sei. So kann es auc, nicht berriesen werden; sondern das Gegenteil ist aus dem Zusammenhang des vorherges henden und nachfolgenden sattsam abzunehmen. Denn der Apostel sagt in diesem Kapitel nicht ein Wort von folder Zeremonie. Sondern nachdem er ihnen im Anfang desselben gezeigt hat, welchergestalt die
Güden vormals der geistlichen Speise und des geists lichen Wassers, welches Christus war, teilhafs tig worden, und wie unterschiedene von ihnen durch Ungehorsam und Abgötterei aus solchem guten Zus stand gefallen wären; so ermahnet er sie durch das Beispiel dererjenigen Juden, die Gott ehemals vers tilget, solche Sünden zu fliehen. Wobei er ihnen zeigt, daß sie, die Corinthier, des Leibes und Blus tes Christi gleichfalls teilhaftig wären, welcher selis gen Gemeinschaft sie sich berauben wurden, wenn sie Bófes taten, dieweil sie nicht zugleich trinken konnten des Herren Relch,und des Teufels Relch, und teilhaftig werden des Herren Tisches und der Teufel Tisches, 0. 21. Welches, “bezeugt,
daß
daß er hier den Gebraud, des dufserlichen Brodts und Weins keineswegs verstehe ; weil diejenigen, die da trinken des Teufels Kelch, und von des Teus fels Tisch essen, ja die allergottloseşten Meuschen,
des äusserlichen Brodts und äusserlichen Weins teils Die Cotts haftig werden mögen. Denn der Apostel nennt es loreften daselbst ein Brodt, v. 17. und spricht: Ein Brodt können das kufferliche ists, so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle Brodt und eines Brodtes teilhaftig sind. Wenn demnach Wein ges niessen.
nur ein Brodcist, so kann es nicht das dusserliche sein, sonst müsste das innerliche ausgeschlossen werden. Da doch nicht geleugnet werden kan, daß die Cheilhafs tigwerdung des innerlichen Brodts, und nicht der Genuss des äußerlichen, die Gläubigen und Heis ligen walyrhaftig zu einem Leib und zu einem Brodt macht. Und da sie sprechen, das eine Brodt begreie fe allhier, vermöge der Sakramentalischen Vereinis gung, beides das äußerliche und innerliche Brode
in sich, so heisst dieses zivar solches bekräftigen, aber Die vorges nicht beweisen. Was das Gedichte von einer Sacs gebene far ramentalischen Vereinigung anbetrifft, so kann ich lische Vers in der ganzen Heil. Schrift, besonders aber im einigung Neuen Testament, dergleichen nicht antreffen. So • dicht.
findet sich auch in diesem Kapitel nichts, so zu dem Ursprung einer solchen Sache Anlaß geben könnte: als in welchem, wie oben erwehnet worden, der Apo, stel gar nicht von solcher Zeremonie handelt; sondern nur von der Vortrefflichkeit derjenigen Freiheit, wele che die Corinthier als gläubige Christen genossen, des Leibes und Bluts Christi teilhaftig zu werden, Ges legenheit nimmt, sie von der Abgötterei abzumah. nen, daß sie nämlich nicht von dem GobenOpfer essen, und dadurch ilren schwachen Brüdern Nergers
niß, oder Anstoß geben möchten. Einwurf. Dasjenige aber, wovon sie das allergröfte Wesen machen, und worauf sie sich fast alle Augenblick bes
rufen,
ist ein Ge:
rufen, ist der Det 1 Cor. II. wo der Apostel von dieser Materie insbesondere bandelt. Sie nehmen demnach aus einigen Worten daselbst den grójten Schein der Wahrheit ihres Vorgebens her; als v. 27, wo er den Feld), den Kelch des Herrn nennt, und spridt: Wer unwürdig von diesem Brodt ijs set, und von dem Relch des Zerrn trinket, der ist schuldig an dem Leib und Blut des Herren. Und v. 29. Der isset und trinkec ihm selbst das Gerichte:. Wodurch er zu verstehen gäbe, daß dies fes eine unmittelbare, oder notwendige Verwands schaft mit dem Leibe, Fleisch, und Blut Christi bas be.
Ob nun schon dieses einen unbehutsamen Leser, dem Antwort. ersten Anblick nach, leichtlich fangen und betören möchte, so wird es doch, wenn es genau erwogen wird, die streitige Sache keineswegs entscheiden können. Was die Corinthier anbetrifft, welche den Gebrauch dieser Zeremonie beobachteten, so soll hers nach davon gehandelt werden, warum sie solches ges than haben, und daß solches jetzt die Christen nicht verbindet, ein gleiches zu tun. Es ist für dieses mal genug, wenn wir bemerken, daß sie den Gebrauch desselben beobachtet haben. Zweitens, daß sie bei dem Gebrauch desselben unterschiedene Mißbräuche bes gangen, und sich derselben schuldig gemacht. Drits tens, daß ihnen der Apostel alhier Anweisungen gies bet, wie sie solches recht gebrauchen möchten, wenn er ihnen den wahren und eigentlichen Nutzen und Endzmeck desselben vor Augen stellt.
Nachdem wir dieses bisher erwehnte voraus geses Bet haben, so ist zu merken, daß der ausdrückliche und besondere Fugen desselben, nach des Aposteis Auss spruch, darinnen be steht, des Herren Tod zu vers kundigen etc. Allein, des Herren Tod verkündis gen, und dieses Fleisches und Blutes Christi teils
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haftig werden, sind zwei unterschiedene Dinge. Er spricht nicht, so oft ihr von diesem Brodt esset, und von diesem Reld trinket, werdet ihr des Leis bes und Blutes Christi teilhaftig werden; sons Dern er spricht, sollt ihr des Eren Tod verküns digen. Auf solche Weise gestehe ich, daß diese Ces reinonie bei denen, die sie beobachten, eine unmits telbare Verwandichaft mit dem áufserlichen Leib und Cod Christi am Creuz habe, weil sie eigentlich ein Denkmaaldesselben ist. Allein, es folgt daher nicht, daß sie eine innerliche und unmittelbare Verwands schaft mit der Gläubigen ihrer Genuss oder Teilhaftigwerdung des geistlichen Leibes und Blutes Christi, oder mit demjenigen geistlichen Abendmahl, habe, dessen Offenb. Joh. 3, 20. Mels dung geschieht. Ob ivir schon nicht leugnen, daß, gleichwie eine jedwede gottselige Handlung, in ges wisser Betraástung, eine allgemeine Verwandschaft mit der geistlichen Gemeinschaft der Heiligen mit Gott hat; deshalb auch diese, auf eine allgemeine Wlis se, eine Verwandschaft damit habe, wie andere. Was dieses anbetrifft,daß er den Kelch den Kelch des“Errn nennt, und sagt, sie sind schuldig an dem Leib und Blut Christi, und elfen ihre eigene Verdammnis, daß sie nicht unterscheiden den Leib des Herrnz. antworte idy, daß dieses so wenig eine, notwendige Verwandschaft in sich schliesset, als irgends eine ans dere gottselige Handlung; und mehr nidt anzeigt, als dieses, daß die Korinther, weil sie den Gebrauch dieser Zeremonie bielten, und deshalb solche als eine gotts selige Handlung beobachteten, solches würdiglich tun sollten, sonst würden sie die Verdammnif über sich bringen. Dieses nun beweist so wenig, daß diese dergestalt von ihnen vollzogene Zeremonie eine noths wendig zum Gottesdienst gehörige Handlung fei), die andere auch dazu verbindet, als daraus geschlossen
werden
werden kan, daß, wenn der Apostel Róm. 14, 6. sas get: Welcher einen Tag hält, der hält ihn dein Herren, die Tage, welche einige gehalten und beos bachtet haben, andern eine Schuldigkeit auferlegen, ein: gleiches zu tun. dennoch aber, gleidywie ders jenige, der einen Tag hoch hielte, und sich zu Begeh. ung desselben im Gewissen verbunden achtete, solchen dem ŽErrn balcen muste; und da ihm derselbe, so ferne er solchen dem Herrn gewidmet hatte, des Herren Tag war, so inuste er es würdiglich tun, und wenn er es unrrúrdiglich tate, so war er souls dig an dem Tag des Herrn, und hielte ihn deshalb zu seia ner eigenen Verdammnis: Also ist es auch folden, die diise Zeremonie des Brodts und Weins beos bachten, ihnen ist es das Brodt des Herren, und der Relch des Herren; weil sie solches als eine gots tesdienstliche Handlung gebrauchen; Und da ihr Ende zweck darinnen ist, des Herren Tod zu verfündis gen und seines Leibes, der für sie gecreußiget, und Feines Blutes, das für sie vergossen worden, dabei zu gedenken. Denn ungeachtet sie es für ihre Schuls digkeit halten, und sich ein Gewissen darüber machen, solches zu unterlassen; so werden sie doch, wenn sie és ohne diejenige gebührende Prüfung und Untersus chung tun, mit welcher eine jede gottselige Handlung vollzogen werden soll, statt des Herrn Dodes, und seis nos Leibes und Bluts wahrhaftig zu gedenken, dessen in der Tat (dyuldig; indem sie mit denen, die ihn creußigten und sein Blut vergossen, in einem Geist stes hen, ob sie schon fürgeben, und mit Freuden und Danksagung vermeinen, als ob sie dessen noch so gut eingedenk wären. Daher, obschon die Pharisäer Die Pharis und Schriftgelehrten ehemals, zum Gedächtniß der fäer am Propheten, deren Gräber schmückten, so wird dennoch Blut bere von Christo der Ausspruch getan, daß sie an ihrem (culdig. Blut fchuldig wären. Und das hieraus mehr nicht giii
geschlossen
geschlossen werden kan, erhellt aus einem andern Zeugnis dieses Apostels Röm. 14, 23. Wer darüber zweifelt, und isset doch, der ist verdammt, etc. Aus wo er von denen die es für unrecht hielten, Fleisch zu essen, sagt, wer darüber zweifelt, und ifler doch, der ist verdammt. Nun erscheint aus allem dies seni offenbarlich, daß weder das Fleisch elsen, noch die Unterlassung desselben, andern, die sich kein Gewissen drüber machten, von einiger Erheblichkeit seiy. Gleicha wie nun derjenige, der dasjenige isset, was er in reis nem Gewissen für unrecht hátt,
seine eigene Verdamms niß isset; deshalb isset und trinket derjenige auch seis ne eigene Verdammnis, der sich ein Gewissen das rüber macht, wenn er das Brodt nicht essen, und den Wein nicht trinken sollte, (als eine gottfélige hand. lung) solches aber ohne gehörige Vorbereitung und Ebrerbietung tut, wormit dergleichen Werke sollten angefangen werden; weil er nicht unterscheidet den Leib des Herren. Das ist, weil er nicht bedenkt, was er tut, nämlich mit einer besondern Absicht auf den Herrn, und zum besondern Gedächtniß des Todes des Herren.