13.2
warning
So ist demnach der Leib Christi, dessen Blut Chri
die Gläubigen teilhaftig werden, geistlich und nicht fti fino fleischlich, und sein Blur, welches sie trinken, ist ren geiftlid.
und himmlisch, und nicht inenschlich oder elemens tarisch. Wie Augustinus auch von dem Leib Chri: sii, der gegessen wird, in seinem Tractat Pf. 98. bekräftigt, wenn er sagt: Es sei denn, daß ein Mensch mein Fleisch isset, fonst hat er das ew ge Leben nicht in ihm. Und er sprichr: Die Wors te, so ich euch sage, sind Geist und Leben. Ver: steht geistlicher Weise, was ich mit euch geredet
babe
Der Leib und das
habe. Ihr werdet nicht den Leib efsen, den ihr febėt, und dieses Blut trinken, welches diejenis gen vergiessen werden, die mich creußigen. Ju bin das lebendige Brodt, der ich vom Zimmel berab kommen bin. Er nennt sich das Brodt, so vom Himmel herab kommen sei, und vermabs net, daß wir an ihn glauben sollen, etc.
Wenn gefragt wird, was solcher Leib, und Einwurf. was solches Fleisch und Blut sei?
So antworte ich, es ist der himmlische Same, Antwort. das göttliche, geistliche und himmlische Wejen, davon wir zuvor in dem fünften und sechsten Satz ges redet haben. Dieses ist derjenige geistliche Leib Was der Christi, wodurch und vermittelst dessen er der Mens Same fchen, so viel an ihn glauben und ihn annehmen, ren, durch Leben und Seligkeit mittbeilet, und wodurch auch
welchen
ehemalsles der Mensch Gemeinschaft mit Gött erlangt. Dies ben und fes wird aus dem 6. Cap. Johannis, vom 32. Vers Seligkeit an bis zu Ende, bewiesen. Allwo Christus von dies let worden, ser Materie weitläuftiger redet, als irgends an einem und noch
jetzt mitges andern Ort. Wie uns denn dieser Evangelist und teilet geliebre Jünger, der an des Herren Brust lag, wird ? eine völligere Nachricht von den geistlichen Reden und Lehren Christi erteilt, als die andern Evans gelisten. Und es ist merkrürdig, daß, ob er schon, weder in seiner Evangelischen Nachricht von Christi Leben, Leiden und Sterben, noch auch in seinen Episteln etwas von der gewdhnlichen Zeremonie des Brodebrechens, deren sich Christus bei seinen Júngern bediente, gedenkt, er doch, in dieser Nachricht von der Teilhaftigwerdung des Leibes, Fleishes und Bluts Christi, viel umitändlicher handelt, als die andern alle. Denn als Christus anmerkte, daß ihm die Juden des Brodts wegen nachfolgten, so ermahnet er sie (v. 27. dieses cap.) Speise zu wür: ken, nicht die vergänglich sei, sondern die da Ffff
bleibe
gen des
bleibe in das ewige Leben. Dieweil sie sich aber kauter fleischlide Begriffe machten, und die geistliche Sprache und Lehre Christi nicht verstunden, so urteils ten sie, das ihanna, welches Mofes ihren Vatern gegeben, sei das fürtreflidiste Brodt gewesen, weil es vom Himmel gekommen wäre. Diesen Grrthum abzulehnen, und sie eines bessern zu belehren, versidyert sie Christus erstens, daß es nicht Moses, sondern sein Vater im Himmel sei, der ihnen das wahre Brodt vom Siinmel gebe, 0. 32. und 48. Zweys tens nennt er sich selbst dieses Prodt, v. 35. Ich bin das Brode des Lebens. Und v. 51. Ich bin
das lebendige Brodt, welches vom Himmel foms Der Urs, men ist. Drittens erklärt er sich, daß dieses Brodt prung
, die sein Fleisch sely, v. 51. Das Brodt, so ich geben schaft und werde, ist mein Fleisch. Und v. 55. Denn mein Würkun: Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der
rechte Trank. Viertens zeigt er die Nothwendigs Fleisches keit, desjen teilhaftig zu werden, Vers 53. Wers Christi.
det ihr nicht essen das Fleisch des 17enschen Sobs nes, und trinken sein Blut, so babt ihr kein Les ben in euch. Und letztens die gesegneten Früchte, und nötigen Wirkung dieser Gemeinschaft des Leibes und Blutes Christi, 7. 33. Dieses Brodt gebietet der Welt das Leben. Vers 50. Wer davon isset, stirber nicht. Vers 18. Wer dieses Brodt isset, Der wird leben in Ewigkeit. Vers 54. Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben. Vers 56. Der bleibe in mir, und ich in ihm. Vers 57. Und wird leben um meiner willen. Aus dieser weitläuftigen Beschreis bung des Ursprungs, der Eigenschaft und der Würks ungen dieses Leibes, Fleisches und Blutes Christi ers hellet, daß es geistlich und von einem geistlichen Leibe, und nicht von demjenigen Leibe oder Tempel JEfú Christi, der von der Jungfrau Maria gebohren war,
und
Leibes,
und in welchem er mandelte, lebte, und in dem Land Judáa litte, zu verstehen sei. Weil gesagt wird, daß solcher Leib vom Himmel gekommen sei, ja, daß er es sei, der vom Zimmel Fominen máre. Nun gestehen alle Christen insgemein zu, daß der äuss ferliche Leib Christi nicht vom Himmel herab kommen rey; so war auch solcher Teil Christi derjenige nicht, der vom Himmel herab kam. Und die Sache ausser allen Zweifel zu setzen, sagt er den fleischlichen Jus den, als sie es deshalb verstehen wollten, deutlich beraus, v. 63. Der Geist ist es, der da lebendig macht, das Fleisch aber ist kein nüsse. Dieses ist auch auf Lüchtige tüchtige Ursachen gegründet. Weites die Seele und das
Gründe,
nicht der Leib ist, was durch dieses Fleisch und Blut Christi genáhret werden soll. Nun kann dusserliches Fleisch geiftlicher die Seele nicht nähren oder speisen. Es ist keine von dem er Gleichheit oder Übereinstimmung zwischen solchen. redet. So geschieht auch die Gemeinschaft der Speiligen mit GDit durch keine Vereinigung oder Teilhaftig- machung des Fleisches, sondern des Geistes. Wer 1Cor 6,17. dem Herrn anhanget, der ist ein Geist (nicht ein Fleisch) mit ihm. Denn das Fleisch (ich meine Qufs ferliches Fleisch, nämlich solches, wie dasjenige war, worin Christus auf Erden lebte und wandelte, und nicht Fleisch, wenn es durch eine Metaphor verwans delt, und in einem geistlichen Verstand genommen wird,) kann nur Fleisches teilhaftig werden, und der Geist des Geistes. Gleichwie der Leib nicht kann voin Geist genälret werden; deshalb kann auch der Geist nicht vom Fleisch gespeist werden. Daß aber das Fleisch, von welchem hier geredet wird, geisilich zu verstehen sei, erhellt ferner daraus, daß derjenige, so davon iffet, nimmermehr sterben soll. Allein die Leiber aller Menschen sterben einstens: Ja, es muste der Leib Christi felbit fierben. Daß dieser Leib und dieses geisiliche Fleisch und Blut Christi von demjenigen
Fiff 2 göttlichen
Brot.
göttlichen und himmlischen Samen, davon vors her geredet worden, zu verstehen seiy, erhellt so wohl aus der natürlichen Eigenschaft als den Früdyten dess selben. zu erst wird gesagt, es sei dasjenige, so voin Himmel berab kommen sei, und der Welt das Leben gebe. Dieses nun kommt mit demjenis gen Licht und Samen überein, von meldem Jos
hannes am ersten bezeugt wird, daß es das Licht Dieses der Welt und das Leben der Menschen sei. Denn geiftliche nicht uno solches geistliche Licht, und solcher geistliche Saas dieser geifts me, wenn er in der Menschen Herzen Plak und Raum liche au gewinnt, darinnen aufzugehen, ist der hungrigen und hungrigen matten Seele, die in den Lüften dieser Welt gleics Seele als fam todt und begraben ist, als Brodt. Sie empfas
het das Leben wieder, und er steht gleichfam von den Todten, so bald sie dieses himmlische Brodt kostet, schmecket, geniesset und dessen teilhaftig wird. Und diejenigen, so dessen teilhaftig werden, sind es, die zu Christo kommen. So kann es auch niemand ems pfahen, als der zu ihm kommt, und an die Erscheis nung seines Lichts im Herzen glaubt. Durch solche Empfahung, und durch solchen Glauben lernet man die Teilhaftigwerdung dieses Leibes und Brodts kennen und verstehen. Und daß Christus durch seinen Leib, sein Fleisch und Blut, hier eben dasjenige vers stehe, was Joh. 1. durch das Licht, welches alle Menschen erleuchtet, und durch das Leben vers standen wird, ist deutlich abzunehmen. Denn das Licht und Leben, davon Joh. cap. I. redet, wird Christus genennt. Dieser ist das wahrhaftige Licht. Und das Brodt und Fleisch, davon wir Joh. 6. lefen, wird Christus genennt. Ich bin das Brodt des Lebens, spricht er. Ferner, diejenigen, so dieses Licht und Leben aufnahmen, Joh 1, 12. erhielten Macht, Gottes Kinder zu werden, weil sie an seinen ramen gläubren. Also auch
von einans
archen bas ben von
gelsen.
hier Joh. 6, 35. Wer zu diesem Brodt des Lebens kommt, den wird nicht hungern, und wer an den glaubt, der dieses Brodi ist, den wird nimi: mermebr dúrsten. Gleichwie demnach der äusser: Christi dusliche sichtbare Leib und Tempel Jesu Christi war, und geiftlis welcher seinen Ursprung von der Jungfrau Maria cher Leib nahm; deshalb ist auch der geistliche Leib Christi, durch werden welchen derjenige, der im Anfang das Wort, und der unter: das Wort, das bei Gott, und welches Gott fchieden. selbst war, sich den Menschen Kindern zu allen Zeiten offenbart hat, und durch welchen die Menschen zu allen Zeiten des ewigen Lebens teilhaftig werden, und Gemeinschaft mit Gott und Christo haben. Wenn nicht von diesem Leib Christi, und von diesem Die Patris Fleisch und Blut Christi, die Erz- Väter Adam, Seth, Enoch, Abraham, Moses, David und alle dem Leib Propheten und Heiligen Gottes gegessen hätten, so Christi ges hätten sie kein Leben in sich gehabt, so hatte auch ihr innerlicher Mensch nicht können genähret werden. Gleichwie nun der äußerliche Leib und Tempel Chris stus genennt wurde; deshalb wurde auch rein geistlicher Leib nicht uneigentlicher, und zwar schon lange vorher, ehe solcher äußerlicher Leib sein Wesen hatte, deshalb genennt. Daher sagt der Apostel i Cor. 10,3.4. Daß die Väter alle einerlei geistliche Speise geges: fen, und alle einerlei geistlichen Trank getruns ken, (denn sie trunken von dem geistlichen Sels, der mit folgte, und dieser Fels war Christus.) Dieses kann auf keine andere Weise,als von diesem geists lichen Leib Christi, verstanden werden. Ob schon dieser geistliche Leib Christi so mohl vor als unter dem Ges feß, die seligmachende Speise der gerechten war; so war es doch unter dem Geren verhüllet, init Sdiat ten umgeben, und mit mancherley Vorbildern, Ces
remonien und äußerlichen Gebräuchen, die beobach· tet werden musten, bedeckt. Ja nicht nur dieses als
lein, sondern er war auch unter dem ausserlídjen Tems pel und Leib Christi, oder so lange derselbe, auf Ers den war, gewisser Massen eingebüllet und verborgen. Daher die Juden Civristum nicht versichen konnten
da er ihnen hievon predigte, als er auf Erden war. Joh. 6,1 Und nicht nur die Juden, sondern auch viele von seis
nen Jüngern hielten es für eine harte Kede, und murreren darüber; und viele giengen von der Zeir an hinter sich, und wandelten nicht mebr mit ihm. Es ist wohl nicht daran zu zweifeln, daß es auch noch auf diesen Tag viele gebietet, die sich für Júnger Christi ausgeben, und doch diese Sache eben so wenig verstehen, als sie jene verstunden, und eben so leichtlich Ärgernis und Anstoß daher nehmen, in dem sie nach dem aufserlichen Leib gaffen, und dem selben nachfolgen, und nicht auf denjenigen sehen, durch
welchen die Heiligen täglich gespeist und genäbret Das götts werden. Denn gleichwie Jesus Christus, aus Ges liche Licht, borsam gegen den Willendes Vaters, durch den ewis Christi mas chet die gen Geist, solchen Leib statt einer Versöhnung zur heiligen Vergebung der Sünden aufopferte, und dadurch sein bes teils Zeugnis auf Erden in einem volkornmenen Beispiel baftig. der Gedult, Heiligkeit und Ergebung seines Willens
in den Willen des Vaters vollendete, auf daß alle der Fruchyt solches Opfers teilhaftig werden möchten; deshalb hat er gleicher Gestalt ein Maß von solchem gotes lichen Licht und Samen, womit er bekleidet ist, in aller Menschen Herzen ausgegossen, auf daß er als ler Gewissen dadurch rühren, und sie deshalb durch sein Leben und Licht aus den Tod und der Finsternis heraus reissen moge ; und sie dadurch seines Leibes teils haftig werden, mögen, und solcher Gestalt mit Vas
ter und Sohn Gemeinschaft erlangen. Frage.