11.26
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Was das Singen der Psalmen anbe: 111. Bom Y y y 2
langet,
Psalmen langet, wird solches keiner weitläuftigen Eróterung fingen.
bedürfen; massen es sich auf eben soiche Weise damit verhalt, wie mit den zwei vorhergehenden Punkten des Predigens und Betens. Wir bekennen, daß dieses ein Stück des Gottesdienstes, und sehr anges nehm und erquicfend sei, wenn es von einer wahren Empfindung der Liebe Gottes im Herzen berrührt, und von dem Einfluss des Geistes entspringt, der solche Seelen bewegt und leitet, entweder in eine lieblide und wohllautende Harmonie, oder in andere sich auf
den gegenwärtigen Zustand schickende Worte auszus Ein anges brechen. Es mögen soidie Lieder in Worten, so vors harmonis mals von den Heiligen gebraucht worden, und in der fcher Schrift aufgezeichnet sind, als die Prilmen Das Klang.
vids ac. oder in andern Ausdrückungen, wie der Lobs
gefang des Zacharia, des Simeons und der Hochs Aber das gelobten Jungfrau Mariả war, bestehen. Was gewöhnis lich anges
aber die gewöhnliche angemaßte Art des Singens maßteSins betrifft, so nur mit dem Munde, ohne Beystimmung
des Geistes im Herzen, geschieht, hat solches keinen Grund in der Schrift, und deshalb auch im wahren Chris
stenthum. Ja, nebst den vielen andern Mafbräuden, Schrift.
die sich bei dem Beten und Predigen ereignen, hat es auch noch diesen besondern, daß oftmals grobe und abscheuliche Lügen
vor dem Angesicht Gottes vorges Gottebe bracht werden. Denn die ruchlosesten Leute und ärgs hingen ben sten Gottes-Veräditer unterwinden sich, dem heili:
gen David in seiner Erfahrung und in seinen Umstäng den nachzuáffen, welche doch nicht nur in Betrachs tung ihrer selbst, sondern auch einiger anderer von mehrern Ernsthaftigkeit, die solche mit ihnen ausfpres den, falsch sind. Als wenn sie bisweilen fingen
Psalm 22, 14. Ich bin ausgeschüttet wie iPa sei, alle meine Hebeine haben sich zertrennet, mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzen Wachs. Und im 16ten Vers: Meine Kräfte sind
vertrocknet,
gen hat teinen Grund in der
David Mach.
vertrocknet, wie eine Scherbe, meine Zunge kle: bet an meinem Gaumen, und du legest mich in des Todes Staub, Und aus dem 6ten Psalm v.7. Ich bin so múde vom Seufzen, ich schwemme mein Bette die ganze Facht, und nege mit meis nen Thránen mein Lager, und dergleichen mehr; da doch diejenigen, die sie singen, bei sich selbst úbers zeuget sind, daß in Ansehung ihrer nicht ein Wort das von eintrift, ja sie werden bisweilen alsbald darauf in ihrem Gebet selbst bekennen, daß sie der Laster schuldig sind, die solchen Tugenden gerade zuwider laus fen, die sie nur kurz vorher auf sich gedeutet haben. Wer kann glauben, daß Gott foldse Gauckeley gefäls let? Und gewisslich, ein solches Singen gefállet mehr den fleischlichen Ohren der Menschen, als dem reinen Dyr des Herrn, welchem alle Lügen und Sjeucheley ein Greuel sind.
Dasjenige Singen demnach, so ihm gefallen roll, muß von dem herrühren, was rein in dem Herzen ist, (nämlich von dem Wort des Lebens darinnen.) In welchem, und durch welches, wenn es reichlich in uns wohnt, dem Herrn geistliche Lieder, Psalmen und Lobgesange gebracht werden, deme gemäß, was der Apostel sagt Coloff. 3, 16.
Was aber ihre Runst-Musie anbelangt, és mag Sunft sein mit Orgeln, oder mit andern Instrumenten, oder
Music. mit Stimmen, so haben wir im Neuen Testament weder Beispiel noch Gebot dazu.