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warning
Dieses mag zum Beweis genug sein. Nun will ich weiter gehen, und ihre Einwürfe beants worten,
wenn ich vorher etwas von dem gemeinschafts lichen Gebet, da man sich im Gebet mit andern vereiniger oder einlasser, werde gemeldet haben, Diejenigen, welche einträchtig und einmütbiglich mit Vom vera einander beten, stimmen nicht nur in ihrem Eeist, en el termis Sinn und Gemüt, sondern auch in den Gebärden andern. ihres Leibes mit einander überein; welches wir auch willig zugestehen. Es geziemet denen, die vor Gott erscheinen, ihn anzubeten, daß sie solches mit gebos
genen
Antwort.
che, warum wir uns
genen Knien und mit entblößten Häuptern tun;
welches unsere Gewolynheit ist. Einwurf 1. Adhier aber ent steht eine Streit: Frage, ob es
recht sei, sich durch solche äußerliche Zeichen der Ehrerbietung, wenn es gleich im Herzen nicht geschehen kan, init andern, die nach einer vors geschriebenen Formel beten, und nicht auf die Bewegung des Geistes warten, solches auch nicht für nötig erachten, zu vereinigen?
Wir antworten: Ganz und gar nicht! Und um uns
fers Zeugnisses willen, das wir hierinnen gegeben, has Die Ursa: ben wir nicht wenig leiden müssen. Denn wenn es
sich ereignet hat, daß wir entweder zufälliger Weise nicht mit oder gegen ihren Gottesdienst zu zeugen, bei solchem Gebet ber- oder wälrender Zeit desselben, zugegen gewesen, es einigen aber nicht für uns erlaubt zu sein erachtet, uns mit können.
ihnen dabei zu neigen, so haben sie uns nicht nur mit Schmähungen, sondern auch mit Schlagen und graus samen Prügeln verfolgt. Sie pflegen und deßwe. gen eines Hochmuths, einer Verachtung Gottes, und einer Unsinnigkeit zu beschuldigen, als ob wir gar keis ne Hochachtung und Ehrerbietigkeit gegen den Gottes. dienst hegten, und dafür bielten, es könne niemand bäs ten, oder von Gott erhäret werden, als wir. Auf alle diese Vorwürfe, und noch viele andere derglei: chen Lästerungen mehr, ist dieses unsere kurze und bes scheidene Antwort, daß es uns genug ist, hierinnen als fold)e befunden zu werden, die solches weder aus Hochmuth, noch auch aus Verachtung Gottes oder Unsinnigkeit tun; sondern bloß deswegen, damit wir unser Gewissen nicht verlegen. Die Ursache dessen ist klar und offenbar. Denn da uns unfer Grunds Satz und unsere Lehre zu glauben verbindet, daß das Gebet derer, die selbst bekennen, daß sie nicht von dem Geist getrieben werden, ein Greul ist, wie können wir uns, init gutem Gewissen, mit ihnen das rinnen vereinigen?
Wenn
Wenn sie ferner sagen, daß dieses die groste Lieb. Einwurf 2. losigkeit und Vermessenheit sei; als ob wir uns einbildeten, daß wir allezeit durch des Geistes Bewegung beteten, sie aber niemals; und als ob wir niemals betrogen würden, daß wir ohne die Bewegung des Geistes beteten, und sie nies mals dadurch angetrieben würden: Denn ob sie schon die Bewegung des Geistes eben nicht alles zeit nötig hielten, so gestünden sie doch nichts destoweniger, daß es sehr nützlich und tröstlich sei, und daß sie ofters dessen Einfluss empfanden; und daß solches bisweilen geschäbe, konnten wir nicht leugnen.
Auf alles dieses antworteich mit Unterscheid. Wenn Antwort. es ihre bekannte und öffentliche Lehre ware, ohne die Bewegung des Geistes nicht zu báten, und sie mit Ernst darüber hielten, wenn sie sich nicht an gewisie und ausdrücklich zum Beten vorgeschriebene Zeiten bänden, zu welchen sie, jedoch ohne den Geist, zu bäs ten vermernen, so möchten wir wohl der Liebiosigkeit und des Hochmuths beschuldiget werden, wenn wir uns niemals im Gebet mit ihnen vereinigen; und Sollen wir wenn sie dieses lehreten, und solchem nachkämen, so den Heuchs zweifle ich nicht, daß wir recht daran tun würden, lern vereis wenn wir uns ihnen darinnen gemäß bezeugten, es músie denn eine offenbare und augenscheinliche Heus beten? cheley und Bethórung dabei zu bemerken sein. Aðein, da sie bekennen, daß sie ohne den Geist báten, und da uns Gott überzeugt hat, daß solches Gebet ein Greuel ist, wie können wir uns mit sicherm Gewiss fen mit einem Greuel vermengen? Daß sich Gott bisweilen gleichsam aus Gnaden gegen sie herab las fet, leugnen wir nicht. Wiewohl jetzt, da die geists liche Anbätung verkündiget, und jederman dazu eins geladen wird, sich die Sache ganz anders vevháit, als in denjenigen alten Zeiten des
Abfalls und der Finsters 28 x 2
nif.
nigen, wenn wir
niß. Und deshalb , ob sie schon in unserer Gegens wart sollten anfangen zu beten, und die Bewegung des Geistes nicht erwarteten, so wollten wir uns dens noch, wenn es offenbarlich erschiene, daß sich Gott einem solchen auf eine langmüthige und übersehende Weise zuneigete, nicht entgegen sein lassen, uns nach dem Willen Gottes alsdenn auch mit einem solchen zu vereinigen; allein dieses ist etwas Seltsames, das mit sie nicht vielleicht in ihrem falschen Grund-Sak gestärkt werden möchten. Und ungeachtet dieses in unserm Bekenntniß etwas hart scheint, so ist es doch nichts destoweniger durch das Zeugnis, so wohl der Schrift als der gefunden Vernunft, bekräftigt, daß viele hiervon überzeugt worden, und diese Wahrheit vor andern angenommen, weil ihnen die leichter was ren und einigen klärer fürkamen. Worunter insons derheit merkwürdig ist, was sich mit Alexander Skein, einem von der Obrigkeit der Stadt Aberdeen, zuges tragen, der ein sehr bescheidener Mann, und keines. wegs geneigt war, andern ein Ärgernis zu geben; welcher nichts destoweniger, nachdem er in dieser Sas dhe von der Gewalt der Wahrheit überwunden wors den, sich deswegen von den öffentlichen Versammluns gen und Gebeten absonderte, und sich mit uns vereis nigte: Wie er denn auch die Ursache dieser Verändes ring anzeigte, und diese fireitige Materie von dem Gottesdienst gleichfalls in einige kurze Fragen, auf eine zivar sehr eingeschrenkte, aber doch gründliche Weise, abgefasset, welche er den öffentlichen Predis gern der Stadt überreichte, und die meines Erachtens hier eingerúcet zu werden, verdienen.
-
Ob auch eine Sandlung des öffentlichen des A Sikein, Gottesdiensts, ohne Bewegung, Leitung und die er den Trieb des heiligen Geistes, fürzunehmen sei?
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Wenn die Bewegung des Geistes zu einer zu Aberdeen vor: jedweden besondern Pflicht nötig ist, ob man
auf
Cinige
Predigern
geleget.
auf ihn harren solle, daß alle unsere Werke und Worte nach seinem Einfluss, oder nachdem er auszusprechen gieber und Beistand leistet, ges scheben mögen?
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Ob ein jedweder, der sich einen Christen nennt, oder seiner äußerlichen Bekenntniß nach für einen Protestancen ausgebietet, ein solches uns verrücktes Maß desselben besige, daß er ohne dessen Erwartung alsbald an seine Pflicht gehen moge?
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Wenn sich zu ein oder andrer Zeit eine Uns päßlichkeit oder Untüchtigkeit zu solchen Uebuns gen, zum wenigsten was die geistliche und lebens dige Vollziehung derselben anberrift, ereignet, ob sie in solchem Fall und zu solcher Zeit auch volls zogen werden müssten?
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Wenn eine christliche Pflicht unter dem Porwano, sie geschehe aus Geborsam gegen das äußerliche Gebot, ohne das geistliche Leben und nötige Bewegung, vorgenommen wird; ob eis ne solche deshalb vollzogene Pflicht dem Glauben nach für eine Gott wohlgefällige und angenehme, und nicht vielinebr für eine darbringung frenis des Feuers vor dem Herren zu balten sei? Anges sehen sie (wenn es hoch kommt) durch das Vers 3 B. Mof mögen der natürlichen und erlangten Gaben, und 16, i. nicht durch Kraft und Beistand des heiligen Geis stes vollzogen wird, welches durch das Šeuer, so vom Himmel herabfuhr, vorgebildet wurde, als welches das Opfer allein verzehren muste, und Kein anders?
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Ob solche Pflichten, die aus bloßen natúr, lichen und erlangten Gaben, es sei offentlich oder in geheim, vorgenommen werden, dem Wesen nach, nicht so wirklich und wahrhafs tig ein Ebendbild der menschlichen Erfindung
sind, als der päpstische Gottesdienst, ob sie schon dem äußerlichen Anfében nach nicht so grob scheis nen? lind ob es derobalben nicht ein so würks licher Aberglaube sei, einen dergleichen Gots tesdienst zu billigen und zu begen, als wenn man den päbstlichen Gottesdienst zu beschäni: gen suche, ob schon ein Unterscheid in dem Grad sei?
- Ob es eine Ursache zur Sünde, oder ein ges gebenes Pergerniß sei,wenn man den Gottesdienst derer gur heissen, und billige wollten, deren ofs fentliche Lehre es ist, weder zur Erbauung zu re: den, noch auch zu beten, als bloß wie es dem heiligen Geist gefallen moge, ihnen in einige Mass re, mehr oder weniger beizusteben, ohne welchen sie lieber still schweigen, als ohne diesen Einflussres den wollen?
Hierauf haben sie zwar geantwortet, aber auf eis ne sehr kaltsinnige und schwache Weise; deren Ants
wort auch von ihm längit schon widerlegt worden. Wir mus
Dieweit uns denn Gott zu seinem geistlichen Gots ser Zeu- tesdienst berufen hat, daß wir wider die menschliche gen für und eigenwillige Anbätung des
Abfalls zeugen sollen, nicht vers so würde, wenn wir auf diese Weise nicht unbewegs
lich bei der offenbarten Wahrheit bleiben, sondern uns mit ihnen vereinigen wolten, beides unser Zeugnis für Gott geschwächer werden, und verloren ges hen, und es würde unmöglich sein, diesen Gottesdienst in der Welt standhaft fortzupflanzen, dessen Fortgang wir durch kein selbst, erwähltes Werk, weder auf halten nocy verhindern dürfen, und ob wir schon dcßs wegen nicht nur alle weltliche Elyre, sondern auch uns ser Leben selbst einbussen sollten. Und gewisslich, vies le Protestanten haben durch ihre Unbeständigkeit in diesem Stück, da sie sich, aus politischen Absichten und Gefälligkeit, nach den väbstischen Greueln bes
quemet,
sen un:
lieren.
quemet, ihr Bekenntniß höchlich geärgert, und der Reformation nicht wenig geschadet: Wie aus dem Des Chur: Beispiel des Churfürsten von Sachsen erhellt; wels fürfen von dem auf der allgemeinen Reichs - Versammlung zu Nergerniß, Augipurg im Jahr 1530. vom Rayser Cari dem fog er den V. befohlen worden, bei der Messe gegenwärtig zu een gege- sein, damit er, seiner Churfürstlichen Würde gemäß, ben. ihm das Shwerdt vortragen könnte, weil er sich aber mit Redyt ein Bedenken machte, diese Zeremonie zu vollziehen, und seine Prediger mehr Sorge für ihres Fürsten Elyre, als für dessen Gewissen trugen, so übers redeten sie ihn, daß es récht sei, solches wider rein Gewissen zu tun, welches nicht nur ein sehr böses Exs empel, sondern auch ein großes Alergerniß bei dem gangen Reformations-Werk gegeben, und vielen miß- fallen hat; wie der Verfasser der Historie des Tris dentinischen Concilii in seinem ersten Buch sehr rrohr anmerket. Allein ich muß nun auch zu den Einwür- Zum an, fen eilen, welche von unsern Widersachern wider
die: Jern: Ein:
murfe wi. se Art zu beten vorgebracht werden.