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Viertens, wenn man einen solchen gee
zwungenen und bestimmten Unterhalt für ausgemacht annehmen wollte, so würde es die Diener Christi zu eben solchen Miethlingen machen, wie diejenigen was ren, wider welche die Propheten so gewaltig eyferten
Denn gewisslich, wenn einer einen Contract und Vers fchickt sich gleich macht, dem Volk des Jahrs um so und so viel für das zu predigen, so, daß er sich zu predigen weigert, bis um Christi er es bekommt, und die Leute mit Gewalt dazu zu
zwingen
Stein
zwingen sucht;so kann nicht geleugnet werden, daß ein solcher vor den gedingtenLohnprediget, und deshalb auf set nen Gewinn aus seinem Vierthel (oder Kirdy Spiel) siebet. Ja, wo man ihm nichts ins Maul gebietet, prediget, es müsse ein Krieg kommen, (oder vielmehr selbst, wie es eigentlich heisst, denen, Mich. 3,5. die ihm nichts zu fressen geben, den Krieg ankún: diget und zubereitet.) Allein dieses ist das besondere und eigentliche Kennzeidien eines falschen Propheten uud Miethlings, und kann daher einem wahren Diener Christi nimmermelir zukommen.
- Daß, ferner, ein überflüßiger Unterhalt, und ein Bescheides mehrers, als die Nothdurft erfordert, von Chrisili
- ne ceste chen Kirchen - Dienern nicht soll angenommen, werden Protesianwird, meinesErachtens,keines weitläuftigen Biweifes Wapiften bedürfen. Angesehen bescheidene und verständige Leu: enfern wite, so wohl unter den Katholiken als Protestanten, soleibermáfis ches gerne zugestehen, als welche einbellig auf die uns gen Eins mäßigen Einkünfte der Geistlichen und Pfaffen fünfte der schmahlen. Und damit es hierbei an keinem Bes chen. weiß aus der Shrift mangeln möge, so frage ich was deutlicher sein kann, als dasjenige, was der Apos stel an seinen Timotheum schreibt? i Tim. 6,7.8. 9.10. Wo er nicht nur zeigt, womit wir zufries den sein, und woran wir uns genügen lassen sollen; sondern auch die Gefahr derer, die auf etwas weiters oder mehrers sehen. Und gewisslich, dadiere Schule digkeit, einem Kirchen - Diener seinen Unterhalt zu reichen, eben auf dessen Nothdürftigkeit gegründet ist, und solchen, die Gelegenleit zu arbeiten haben, riel rühmlicher, nichts, anzunelymen, als zu nehmen; so kann es nimmermehr für erlaubt gehalten werden, wenn sie mehr annelmen, als was zulänglich ist. Ja, was ren sie rechtsd)affen fromm und geredyt, sie würden, wenn sie gleich arm und bedürftig waren, dennoch geneigt sein, lieber zu wenig zu nehmen, als nach zu viel zu gaffen.