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Najdem ich bis anhero von dem Be: Frag 3. ruf und den Eigenschaften cines Evangelischen Kirs Das Werk chen-Dieners gehandelt habe, so fället hiernä dist zu chen Die- betrachten vor, worin eigentlich sein Wert bes ners. stehe, und nach was für einer Regel er sich das bei zu richten habe? Unsere Widersacher bleiben hierbei jederzeit nur an dem äußerlichen behangen, und haben daher gewisse vorgesdyriebene Riegeln und Lehrarten, nach ihrer menschlichen und irdischen Weisheit, erfunden. Wir hingegen wandeln bestán: dig auf einerlei Grund, und verlaffen uns auf den unmittelbaren Bevstand und Einfluss des heiligen Geistes, welchen Gott seinen Kindern gegeben hat, sie alles zu lehren, und sie in allen Dingen zu leis
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Der Heil. ten. Dieser Geist, der ein Geist der Ordnung, Geist ist ein Seift der
und nicht der Unordnung ist, leitet uns, und so viele, Ordnang als ihm folgen, in eine solche woblanstandige und ser unorbs geziemende Ordnung, wie der Kirche GDites zule
siehet. Nachdem sich aber unsere Widersadyer von diesem unmittelbaren Ratby und Einfluss des Geistes ausgeschlossen haben, so sind sie in mancherley Unord- nung und Verwirrungen hinein gerennet, da sie hierins
nen eine Ordnung zu treffen und zu bestätigen gesucht. Þabftische Denn einige wollen erstens einen Obersten Bischof und Aenk
oder Papst haben, der als ein Fürst und Haupt über alle herrschen soll; und unter ihm, gleichsam Stufenweise, die Cardinále, Patriarchen, Erz-Bischöfe, Bis schöfe, Aebte, Priester, Diaconos, Sub-Diaconos, 26. und über diese noch die Acoluchos oder Amts-Diener, die Tonsorios oder Beschorne, die Oftiarios oder Pförtner ac. Und in ihrer sogenannten Gottesges lahrheit die Professores, Baccalaureos, Doctores &c, Andere aber wollen, daß jedes Reich oder Volk in- dependent und hierinnen keinem andern unterworfen reyn, sondern seinen eigenen Metropolitan oder Pas criarchen haben soll, deme die übrigen zu gehorchen verbunden sind. Wieder andere reßen sich allem Vors zug unter den Predigern oder Sirten entgegen, und bestimmen il;re auf einander folgende Ordnung nicht nach dem Ansehen der Personen, sondern nach den Versammlungen und deren Kirchen-Gewalt. Áls da ist eritlich das Consistorium oder der geistliche Rirs chen-Rach; die Session oder sigende Versammlung; alsdenn die Classe oder die Presbyteri oder Eltesten; ferner der Provincial-und hernach der National- Synodus, oder die allgemeine Versammlung der Geistlichen. Soldhergestalt zerreissen sie einander, und streiten wegen der Einrichtung, Unterscheidung und
Bestätigung ihrer mancherley Drden und geistlichen Aemter. Worüber fast eben so viel Streit entstan,
den,
den, und zwar nicht nur mit Worten und mündlichem Disputiren; sondern auch durch Fechten, Aufruhr, Empórungen, Kriege, Blutvergießung und Verheers Kriege und ung ganzer Länder; als über der Einnehmung, Eros Hlutvers berung, Umkehrung und Aufrichtung der weltlichen gen des Königreiche. Und die Geschichte der neueren Zeiten Kirchens sind mit den manderley Trauerspielen, die dieser ments. geistlichen Monarchie und allgemeinen Kirchen, Ordnung halber aufgeführet worden, so sehr anges füllet, als die Nachrichten, melde uns die Alten von den Kriegen und Schlachten erteilt, die zwischen den Afsyrern, Persern, Griechen und Römern vors gefallen sind. Und obschon solche letztern sich, aus dieser Ursache, unter denen, die sich Christen nennen, ereignet haben, so sind sie doch nicht weniger blutig und grausam gewesen, als die vorigen unter den seis den, wegen ihrer äußerlichen Reidie und Regierun: gen. Alles dieses nun rührt, so wohl unter den Pas DerGrund pisten als Protestirenden, daljer, daß sie, aus Nach- fache ders almung eine Gestalt und einen Schatten der Dinge felben. zu erhalten suchen, ob es ihnen schon an der Kraft und
Tugend und am rechten Wefen gebricht: Da sie doch ju manchen ihrer Ordnungen und Gestalten nicht eins mal so viel als den bloßen Namen aus der Schrift aufzuweisen haben. Aber wider diesen ganzen Klums pen der Formalitäten, und den zusammen geraffelten Haufen der Orden, Regeln und Regierungen wenden wir ein, daß man sich hauptsächlich um das Wes sen zu bewerben habe, und die Kraft, das Leben, und den Geist tenne und erwarte, welcher bei als len den verschiedenen Namen und Aemtern, davon die Schrift Meldung tut, der einige ist, wie aus dem (schon öfters vorher angezogenen) Ort 1 Cor. 12,4. erhellt, es sind mancherley Gaben, aber es ist ein Geist etc. welche alle wirkt derfelbe eis nige Geist. Und nachdem der Apostel durch dasselbe G992
ganze
des Wider: Christs
ganze Kapitel gezeigt hat, welcher Gestalt dieser eis nige Geist in jedem Glied wurket, und jedes Glied bes lebt, so stellt er v. 28. vor Augen, wie Gott durch denselben in der Kirche geseķet babe, erstens Apostel, zum andern Propbeten, drittens Lehrer 2. UND ģu eben diesem Ende zeigt er Ephef.4, 11. gleichfalls, daß er durch diese Baben etliche zu Aposteln, ets liche zu Propheteni, etliche zu füvangelisten, etlis che zu Sirten und Lehrern gefegt bäbe. Nun ist es aber Christi, wie auch seiner Apostel, Vorsak und Ratly niemals gewesen, daß die Christen ohne diesen Geist und ohne diese himmlische Gabe einen Schatten und Schein solcher Orden aufrichten, und so vielerley untersdviedene Staffeln, Würden und Ehren-Stellen machen sollten, einen fleischlichen Kirchen: Dienst
menschlicher Erfindung, ohne dem Leben, der Kraft Das Werk und dem Geist Christi zu bestätigen. Dieses ist dasa
jenige Werk des Wider:Christs, und das Geheims und Ges niß der Bosheit, welches sich in der finstern Nacht beimniß
des Abfalls hervor getan hat. Aber in der wahren der Bosa heit.
Kirche Christi, die von Gott versammelt ist, nicht nur die Grund-Sage der Wahrheit zu gläuben, sondern auch die Kraft, das Leben und den Geist Christi zu erlangen, ist der Geist Gottes, gleichmie bei jedem insbesondere, deshalb auch überhaupt und inds
gemein, selbst derjenige, der Ordnung Jiellet, Regeln Welche der gebietet und regiert. Und wenn sie sich deshalb mit eins
ander versamınlen, auf Gott zu harren, und ihn zu
verelyren und anzubeten, alsdenn sind solche, die der ausson
Geist durch seine göttliche Gewalt und seinen göttlis dert, die hören ihre chen Einfluss zu dem Kirchen-Dienst aussondert, ihren Bruder.
Mund öfnet, und ihnen Macht gebietet, mit Kraft und Nachdruck zu ermahnen, zu bestrafen und zu unters weisen, diejenigen, die Gott deshalb verordnet, und zu dem Kirchen-Amt hinzu läffet; und ihre Brüder können sich nicht entschlagen, sie zu hören, sie auf und
anzunehmen,
Geist jum Stirchens Dienft
anzunehmen, wie auch ihres Werks halber zu lies ben und zu ebren. Und auf solche Weise wird Die Geistdieses Amt zu keinem Monopolio, daß es nur eine Lapen. gewisse Art Menschen an sich ziehen, wie die Geistlis chen sind, (die, wie andere fieisdliche Rünstler und Sandwerker hierzu auferzogen, und von Jugend auf angehalten werden, die übrigen aber, als einfältige Layen, verachtet werden sollen; sondern es wird der freien Gabe Gottes überlassen, einen jedweden zu erwehlen, den er dazu tüchtig erkennt, er mag reich oder arm, Knedit oder Herr, jung oder alt, ja männlichen oder weiblichen Geschlechts sein. Und Weiber
mögen prex diejenigen, so diesen Beruf haben, beweisen das.
digen. Evangelium in der Tat und Wahrheit, wenn sie nicht nur in Worten, sondern auch in der Kraft, und in dem heiligen Geist, und mit großer Ges wißheit reden, 1 Theffal. 1,5. und können von den Schaafen Christi nicht anders als geneigt aufgenoms men und gehört werden.