Apologie von Robert Barclay in der Übersetzung von 1776

10.18

warning

Rohdaten: Text wurde noch nicht gesichtet und korreliert.

Ob wir demnach schon menschliche Ges Was man: lehrsamkeit hierzu nicht vor nötig halten; so fdlief- famkeit ifte sen wir doch die wahre Gelehrsamkeit keineswegs davon aus. Memlich diejenige Gelchrsamkeit, welche von den innerlichen Unterweisungen und Wúrkungen des Geistes herrührt, wodurch, die Seele die geheis

Eee 2

men

(*) ibid. Nic. Arnoldus.

men Wege des Herrn kennen lernet, und in den mans cherley innerlichen Beschäftigungen und Uebungen des Gemüts Erfalrung erlangt, und durch eine lebens dige Überzeugung dahin kómmet, daß sie weiß, wie sie das Böse, samt allen Versuchungen dazu, übers winden soll, wenn sie nämlich dem Herren folgt, und in seinem Licht wandelt, und täglich auf die aus der Offenbarung desselben unmittelbar entspringende Weisheit und Erkenntniswartet; und deshalb diese himmlischen und göttlichen Lehren in dem guten Schatz des Herzens verwahret; wie die liebe Maria die Worte, die sie hörte, und die Dinge, die sie anmerkte, in ihrem Herzen behielte: Auch aus diesem guten Schatz des Herzens, mit dem frommen Schriftgelelirten, Altes und rieues hers fürbringt; nachdem dieser Geist bewegt, und eine wahre Freiheit erteilt, wie es des Herrn Ehre ers fordert, dessen die Seele ist, und um dessentwillen sie,

als der Tempel Gottes, mit einem beständig auf Die gute reine Ehre gerichteten Auge, alles tun lernet. Dics famkeit, ses ist die gute und nüžliche Gelehrsamkeit, die wir welche eie bei einem wahren Kirchens Diener für nötig halten.

Durch welche Gelehrsamkeit einer wohl unterrichten, chen-Die lelyren und zu rechter Zeit ermahnen, ja, aus einer mer nötig gewissen Erfahrung vor Gott bezeugen kan, wie Das

vid, Salomo, und die heiligen Propheten in vorigen Zeiten, und die erleuchteten Apostel unseres Herrn Esu Christi taten, die da bezeugten, was sie ges sehen, gehört, gefühler und ihre Bände betalter hatten, vom Wort des Lebens, 1 Joh. 1, 1. Und einander dienten, ein jeglicher init der Gabe, die er empfangen hatte, als die guten Baußhalter der mancherley Gnade Gottes, 1 Petr. 4, 10. Und predigten nicht von Särensagen das gemeine Ges fchrey betrüglicher Menschen, welches sie nur etwa-in Dem Begrif gefasset, da ihnen die Sache, der eiges

Gelehr:

nem wah: ren Itirs

nen

nen 20.

nen Erfahrung nach, imunittelst ganzunbekannt geblies ben, daß sie sich unterstanden hatten, das Volk zu lehren, wie es glauben sollte, da sie doch selbst unglaus big gewesen, oder wie dasselbe die Sünde übermins den möchte, da sie selb;t Sclaven derselben geheissen, wie alle Gnaden-lose Menschen sind, oder eine ewige Belohnung zu glauben und zu hoffen, von welcher sie fich selbst noch keine Gewissheit versprechen kön-