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warning
Diesem allen seßen sie die nachfolge der Die Nach:
folge von Kirchen entgegen, und geben vor, da Christus seis
Christo nen Aposteln und Jüngern einen Beruf gegeben, und seinen so hätten sie solchen Beruf auf ihre Tachfolger worauf sich fortgepflanzet, welche Macht hätten, Sirten und die falschen Lehrer zu verordnen, durch deren Gewalt die Kirchen
berufen. Macht, Kirchen-Diener und Sirten zu verords nen und zu machen, auch nach, und nach auf uns fortgepflanzet worden. So, daß solche, die von den Birten der Kirche verordnet und berufen. worden, daher wahre und rechtmäßige Diener, und andere, die nicht so berufen nur vor Einges drungene zu halten waren. Diesem fügen auch eis nige Protestanten noch eine Notwendigkeit bei, ob sie es schon zu keinem wesentlichen Stück machen, daß, ausser diesem Beruf der Kirche, ein jeder, der berufen wird, auch den innerlichen Beruf des Geistes haben müsse, der ihn zu solchem Werk, worju er erwühlet wird, geneigt mache. Aber dieses, fprechen sie, ges Fdjehe nur subjective, nicht aber objective, das ist, der Person, nicht aber dem Amte nach; von welchem vorher Erwähnung geschehen.
Was von dem innerlichen Beruf des Geistes Antwort. beigefügt wird, da sie solchen zu keinem wesentlichen Aaa
Stück,
ruf des Geistes
andern vorgezogen.
Stück, sondern nur gleichsam zu einem überflüßigen machen; so gebietet solches zu erkennen, wie wenig sie davon halten. Zumal diejenigen, die sie zum Kirdyen-Dienst hinzu lassen, bei ihrer Prüfung nicht eins
mal gefragt werden, ob sie diesen haben oder nicht. Der Se: Jedoch, da dessen besonders von den ersten Pro
testanten in ihren Schriften, die sie von dieser Mas wurde von terie heraus gegeben, öfters Meldung getan worden; den ersten so toget solches an den Tag, wie sehr sie bei sich selbst ten allen in ihren Gemütern heimlich überzeugt gewesen, daß
dieser innerliche Beruf des Geistes am fürtresiidis sten, und einem jedweden andern vorzuziehen sei: Das her sie sich auch bei den edelsten und heldenmüthigsten Taten der Reformation darauf beriefen; so daß viele von den ersten Protestanten sich kein Bedenken nahs men, den äußerlichen Beruf (oder die Nachfolge ) zu
verwerfen, und zu leugnen, wenn von den Katholiken Die neue mider sie darauf gedrungen wurde. Die heutigen ern Prote: Protestanten aber, die von dem Zeugnis des Geistes leugnen abgegangen sind, streiten vor eben dieselbe Nachfolge, der: Beruf und wenn ihnen von denen, die Gott durch seinen des Gei: Geist jekt erweckt, diese Missbrauche unter ihnen abe ftes.
zuschaffen, mit dem Beispiel ihrer Vorfahren und des ren Betragen gegen Rom angelegen wird, so scheuen sie sich ganz und gar nicht zu leugnen, daß ihre Vors fahren durch den innerlichen und unmittelbaren Beruf des Geistes zu ihrem Werk waren berufen worden, und bekleiden sich mit demjenigen Beruf, welchen, wie sie sagen, ihre Vorfahren als Hirten der Römis fchen Kirche gehabt hätten. Denn dieses bekräftigt (um nicht weiter zu geben,) Nicolaus Arnoldus (*) in einer kleinen Schrift, so er wider diese Säte unter dem Titel einer Theologischen Exercitation heraus ges geben, wo er Sect. 40. suget: Daß sie sich auf keine
unmittelbare (*) Der sich vor einen Doctor und Profeffor der heiligen Gottesgelabrheit zu Franecker ausgebietet.
unmittelbare Wirkung des heiligen Geistes be: riefen; sondern sie besserten und änderten die Mißbräuche, vermöge und Kraft des ordentlis chen Berufs, den sie in der Kirche hätten, wie sie damals war, nämlich in der Römischen etc.