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zu erst, führen sie an, daß die gedachten Einwurfi. Stellen, wo gesagt wird, daß man am Glauben Schiffbruch leiden könne, nur vom Schein-Glaus ben, nicht aber vom wirklichen und wahren Glauben zu verstehen sei.
Dieser Einwurf ist sehr schwach, und dem Zeugnis Antwort. der Schrift, 1 Tim. 1, 19. woder Apostel dem Glau: Ein gutes ben ein gut Gewissen auf eine klagende Weise beis Semiffen. füget, schnurstracks zuwider. Dadoch die Menschen, wenn ihr Glaube nur ein Schein-und Heuchel-Glaube gewesen, besser ohne solchen, als mit solchem, gewes Ten sein würden, so wären sie auch nicht zu tadeln ger wesen, wenn sie dasjenige verloren hätten, was an sich selbst böse gewesen wäre. Allein, der Apostel ses bet ausdrücklich hinzu: Und ein gutes Gewissen welches zu erkennen gebietet, daß solches rechtschaffen gewesen. So kann man auch nicht dafür halten, daß die Menschen ohne die Wirkung der seligmachenden Gnade Gottes wirklich ein gutes Gewissen erlans gen können. Und noch vielweniger, daß ein gutes Gewissen mit einem falschen Schein-und Heuchels Glauben bestehen könne. Weil diese Stellen des Alpos Tiels auf eine klagende Art abgefasset sind, so geben solche klárlich zu erkennen, daß diese geistlichen Gaben, die sie erlangt gehabt, aber solche wieder verloren haben, wirklich gut und rechtschaffen, und nicht falsch und betrüglich gewesen sind, sonst würde er nicht bes klaget haben, daß sie solche verloren, oder wieder das raus verfallen wären. Und deshalb fpricht er ausdrücks lich, daß sie die himmlische Gabe geschmeckt, und des heiligen Geistes teilhaftig gewesen, und nicht nur so geschienen hátten; welches zu erkennen giebt, daß dieser Einwurf sehr nichiig sei. Zweitens führen sie an Philip, 1, 6. und bin Einwurf 2.
desselben
Antwort.
desselben in guter Zuversicht, daß der in euch anz gefangen hat das gute Werk, der wirds auch vollführen bis auf den Tag Jesu Christi zc. Und 1 Petr. 1,5. Die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrer werdet zur Seligkeit.
Gleichwie diese Schrift-Stellen nichts in sich bals Listei moito ten, so uns ausdrücklich zuwider märe; deshalb können sie unter ges nicht anders verstanden werden, als nachdem die Bes missen He: dingung auf unserer Seite vollzogen wird, dadie verspros Seligkeit daselbst nicht anders, als unter gewissen nos hen, die thigen Bedingungen, die von uns vollzogen werden ben sollen. müssten, angeboten ist, wie oben bewiesen worden, und
wie unsere Gegner auch erkennen, als Röm. 8, 13. Wo ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen, wo ihr aber durch den Geist des Sleisches Geschäfte tödtet, so werdet ihr leben. Und Hebr. 3. 14. Wir sind Christi teilhaftig worden, so wir anders das angefangene Wesen bis ans Ende fest behalten. Denn wenn diese Stellen der Schrift, worauf sie ihre Einwürfe bauen, ohne diese Bedingungen anzunehmen wären, so würde es den ganzen Inhalt ihrer Vermalmungen durch alle ihre Schriften offenbarlich über den Haufen werfen. Es finden sich noch einige andere Einwürfe von gleis cher Art, die durch eben diese Antwort aufgelöst wers den; welche ich, weil sie von andern weitläuftig abs gehandelt worden, gleidfalls übergehe, damit ich auf das Zeugnis der Wahrheit komme, welches in dieser Materie auf eine besondere Weise unser, und in dem legten Teil des Satzes, in diesen Worten, enthals ten ist: dennoch, meg ein solches Wachstum, und eine solche Beständigkeit in der Wahrheit in diesem Leben erlangt werden, davon kein gängs licher Abfall geschehen kan.