Apologie von Robert Barclay in der Übersetzung von 1776

8.5

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Rohdaten: Text wurde noch nicht gesichtet und korreliert.

Drittens ist diese Lehre J’Esu Christo sehr Der vor: nehmste nachteilig, und schmäblert die Kraft und Wurs Endzweck kung seines Opfers gewaltig, und macht seine der Zus kunft

Zukunft und sein Amt, ihrem wichtigen Endzwecf und Er: nach, unkräftig. Denn dieses war, unter andern, eis fcheinung Christi

ner der gewichtigsten Endzwecke mit, weswegen Chris war dieser stus im Fleisch erschiene, daß er die Sünde abtate, Sinde abs und ein gerechtes Volk versammelte, welches ihm mit thäte, und reinem Herzen dienen, und in seiner Furcht vor ihm ler unges’ wandeln, und die ewige Gerechtigkeit und Evangelis rechtigkeit fche Vodkommenheit, welches das Gesetz nicht tun erlófetes konnte, einführen möchte. Daher wird gesagt, Tit.

2, 14. Daß er sich selbst für uns gegeben, auf daß er uns erlöse von aller ungerechtigkeit, und reinigte ihm selbst ein Volk zum Eigenthum, daß fleißig wäre zu guten Werken.. Dieses ist gewisslich von den Heiligen zu verstchen, währender Zeit sie auf Erden sind. Solchern aber zuwider behaupe ten diese Leute, daß wir niemals von aller Unges rechtigkeit eridset würden; und machen deshalbChris sti Opfer, vermöge dessen er sich für uns alle dahin ges geben, unkräftig und vergeblich, und bestrafen den Apostel Paulum ganz deutlich einer Lüge, indem sie verneinen, daß Christus ihm selbst ein Volk zum

Eigenthum gereiniger, das fleißig wäre zu guten Werken. Wie können diejenigen eyfrig sein zu gus ten Werken, die allzeit böre begehen? Wie können diejenigen ein gereinigtes Volk sein, die noch in Un. reinigkcit leben, wie diejenigen tun, so täglich sündis gen, man mäste denn die Sünde für keine Unreinige keit halten? Über dieses wird ausdrücklich gesagt, I Job. 3,5. 8. Der Sohn Gottes sei dazu er. schienen, daß er die Werke des Teufels zerstöhre; und ihr wisser, daß er erschienen, auf daß er uns sere Sünden hinweg nehme. Aber diese Leute ma. chen diesen Vorsatz zunichte. Denn sie wollen nicht

haben,

haben, daß der Sohn Gottes die Werke des Teus fels in seinen Kindern in dieser Welt zerstöhren soll. So wollen sie auch nicht glauben, daß er ersdrienen sely, die Sünde hinweg zu nehmen, weil sie behaup, ten, es sei eine Notwendigkeit, allezeit Sarinnen zu leben. Und damit nicht jemand diesen Ort des Apos stels verdrehe, als ob derselbe nur von Hinwegnehmung der Schuld der Sünde handelte, und sich nur auf dieses Leben bezoge, so feget der Apostel, als ob er einem solchen Einwurf mit Fleiß begegnen wols te, in den folgenden Versen hinzu: Wer in ihm bleis bet, der fündiget nicht. Er fündiget nicht täglich in Gedanken, Worten und Werken. Lasset euch niemand verführen, wer recht tut, der ist ges recht, Wer Súnde tut der ist vom Teufel. Ders jenige aber, der täglich mit Gedanken, Worten und Werken sündiget, der tut Sünde, wie kann denn ein folder ein Kind Gottes sein? Und so Christus erschies nen ist, die Sünde hinweg zu nelmen, wie entseßlich verkehren diejenigen die Lehre Christi, welche leugnen, daß dieselbe hier jemals hinweg genommen werde? Und wie sehr gereichen sie damit der Kraft und Macht der Erscheinung Christi zum Nachteil? Hat nicht Gott Christus gesendet, ein Volk von der Sünde zur Gerechtigkeit, und von dem Reid’ des Satans zu dem Reich dieses seines lieben Sohnes zu vers fammlen? Und sind nicht diejenigen, die den ihm deshalb gesammelt worden, seine Knechte, seine Kinder, seine Brüder und seine Freunde? Und gleichwie er war; deshalb sollen auch sie sein in dieser Welt, beilig, rein und unbefleckt. Wachet nicht Christus noch bestäns dig über sie? Stehet er ihnen nicht bei, bittet für sie und erhält sie durch seine Kraft und durch seinen Geist? Wandelt er nicht in ihnen und wohnt unter ihnen? Gleichwie der Teufel im Gegenteil unter den Vers Der Teufel worfenen tut? Wie kommt es denn, daß die Knechs unter dem

Vermors te Christi nicht so vollkommen seine Fenechte sind, als fenen.

die Knechte des Teufels seine Getreuen zu sein pfles gen? Oder, wil Christus seine Kinedite nicht gänglich rein haben? Welches, wenn es jemand behaups ten wollte, eine greuliche Gotteslästerung wäre und vielen klaren Zeugnissen der heiligen Schrift fdmurs stracks widersprache. Oder ist er nicht machtig genug, seine Kinder durch seine Fraft zu bewahren und vers mögend zu machen, ihm zu dienen? Welches von ihm gu sagen nicht weniger götteslästerlich ware; als von dem die Schrift bezeugt, daß er die Sünde, den Tod, die Zälle und das Grabüberwunden, und sie&chau getragen Öffentlich,,(öffentlid ücrsie triumphiret,) und ihm alle Gewalt gegeben sei, iin Himmel und auf Erden. Gewißlich, wenn die Heiligen täglich mit Gedanken, Worten und Wers Ken sündigen, wie diese Leute vorgeben, so dienen sie dem Teufel taglid, und sind seiner Gewalt unter worfen; und solcher gestalt vermag er mehr denn Chris stus, und hält die Diener Christi in Leibeigenschaft, és mag Christo lieb oder leið sein. Wie gewaltig widerspricht aber nicht dieses dem Endzweck der Zus kunft Christi? Wie solches von dem Apostel, Eply. 5, 25. 26.27. deutlich ausgedrucket wird: Gleichwie Christus geliebt hat die Gemeine, und hat sich selbst für sie gegeben, auf daß er sie heiliget, und hat sie gereinigt durch das Wasser -Bad im Wort, auf daß er sich ihm selbst darstellte eine Gemeine, die herrlich sei, die nicht babe einen Slecken oder Runzel, oder deß etwas, sondern daß sie heilig sei und unstroflich. Wenn nun Chris stus dasjenige wirklich geleistet hat, weswegen er in die Welt gekommen ist, so werden die Glieder seiner Gemeine nicht immerdar sündigen mit Gedanken, Wors ten und Werken, oder es ist kein Unterscheid zwischen geheiligt und ungeheiligt, zwischen rein und unrein,

zwischen

zwischen fromm und gottlos, heilig und unheilig, zwi: sden täglich mit Sünden befleckt sein, und zwischen unsträflich und ohne Flecken sein.