Apologie von Robert Barclay in der Übersetzung von 1776

8.4

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Rohdaten: Text wurde noch nicht gesichtet und korreliert.

Zweitens kann es mit der Gerechtigkeit mit der Ges Gottes nicht bestehen, sondern streitet mit der: reditigkeit selben. Denn da Gott Reinheit von seinen Kindern

erfordert, und ihnen so oftmals und so nachdrücklich befiehlet, von aller ungerechtigkeit abzustehen, wie wir hernach sehen werden; und nachdem sein Zorn über alles gottlose Wesen und ungerechtigkeit der Miensden offenbart ist; so muß notwendig fols ge11,daß er entweder den Menschen vermögend gemacht, seinein Willen gemäß zu leben, oder, daß er mehr von ihm erfordert, als er ihm zu leisten Kräfte verlies hen hat; welches ihn öffentlich für ungerecht, und mit dem faulen Knecht für einen harten Sierrn erklären heisst. Wir haben anderswo der Ungerechrigkeit Meldung getan, welche diese Leute Gott beimessen, wenn sie vorgeben, daß er die Gottlo: sen verdamme, ohne ihnen jemals einige Mittel, fronim zu leben, verschafft zu haben. Zilleine die’s resist noch eine unvernünftigere, ungereimtere und greus lichere Bezüchtigung, daß Gott auch denen nicht einmal, die er zu seinem Eigenchum erkohren, (von welchen sie selbst bekennen, daß er sie liebe) die Mictel, sich ihm gefällig zu erweisen, verliehen babe. Was kann demnach aus einer so feitfamen Leht re erfolgen? Diese Unvollkommenheit bei den Heilis gen rührt entweder von Gott oder von ihnen selbst her. Wenn solche von ihnen herrülyret, so muß die Ursache sein, weil sie in dem ihnen verliehenen Vers mögen zu kurz kommen, und solches nicht gebührend

gebrauchen,

gebrauchen, nach welchem sie doch zu gehorsamen fär hig sind. Und deshalb ist es eine Sache, die ihnen mögs lich wäre, (wie durch Beistand solcher Kraft auch ist;) dieses leugnen aber unsere Widersacher. So sind sie dann ihrer Unvollkommenlieit halber, und daß sie in ihren Sünden fortfahren, nicht zu tadeln, weil ihnen unmöglich ist, anders zu leben oder zu tun. Rúlret es aber nicht von ihnen selbst her, so muß die Schuld auf Seiten Gottes sein, der es nicht vor gut angesehen, ihnen ein solches Maß der Gnaden zu schens ken, dergleichen Wirkung hervor zu bringen. Und was ist dieses anders, als Gott die lyó chyste Ungerechs tigkeit beimessen, als ob er von seinen Kindern erfors dere, die Sünde gu meiden, und ihnen doch keine zus länglichen Mittel geben, solches zu bewerkstelligen? Gewißlich, dieses macht Gott ungerechter als gott: lose Menschen, die da, wie Christus sagt, wenn ih. Wer wird re Kinder Brod von ihnen fordern, solchen kei- bern einen nen Stein, und anstatt des Fisches keine Schlans Stein ans

gegeben. Alleine dicse Lcute bekennen, daß wir Kraft Hrode ges i bei Gott sucheri müssten, wenn wir von Sünden er- ben.

liset sein wollten, und glauben doch, sie können solche Siraft nimmerniehr erlangen. Ein solches Gebet kann unmöglich im Glauben geschehen und muß daher noths wendig vergeblich sein. Heisset dieses nicht Gott gegen seine Kinder so ungerecht machen, als Pharao ges gen die Kinder Israelwar daer Ziegel"Vonihnen forderte und ihnen Dopein trobyggb,wpbe sie folihe brennen mögen? Aber gelobet sei Gott, daß er mit denen, die ihm wahrhaftig vertrauen, und auf ihn harren, nicht deshalb verfährt und umgeht, wie sich Diese leute vergeblich einilden. Dessche getreue Seelen erfahren in der Walırbeit, daß sie sich an seiner Gnade können genügen lassen, und wissen, trie sie durch seine Kraft und durch seinen Geist den Bösewichtüberwinden können.