Apologie von Robert Barclay in der Übersetzung von 1776

8.2

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Rohdaten: Text wurde noch nicht gesichtet und korreliert.

** zu erst**, daß wir diese Möglichkeit nicht in Bewande des Menschen eigenen Willen und Fähigkeit setzen, so Streits fern als er ein Mensch, nämlich der Sohn des gefalle: Frage. . nen Adams ist, oder so fern er sich in seinem natürlis chen Zustand befindet, er mag auch noch so weise oder dere Hiriw

Eingebils. gelebrt, und mit noch so viel buchitáblicher Hirn-Er- Erkennts fenntniß, und in den Kopf gefaßter Wissenschaft von nik. Christo begabet sein, und sich dadurch bemühen, den Buchstaben des Gesetzes, ivie solcher äußerlich bes schaffen, gleichförmig zu bezeigen.

Zweitens,

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II.

IJI. Waches thum in

kommens

Zweitens, daß wir solche gänzlich dem Menschen Geburt. zuschreiben, so ferne derselbe wiedergeboren, in seis

nem Gemüt erneuert und durch Christus auferweckt ist: Wenn er weiß, daß Christus in ihm lebt, in ihnı herrichet und regiert, ihn durch seinen Geist leis tet und fülyret, und das Geseß des Geistes des Lebens in ihmn offenbart; welches nicht nur die Sünde zuers kennen gebietet und bestraft, sondern auch Kraft vers leyhet, davon befreit zu werden.

Drittens, daß wir dadurch nicht eine solche Volls kommenbeit verstelsen, die nicht täglich ein Wachss der Voll: thum zulassen forte, und dahero nicht ineynen, als ob heit.

wir so rein, heilig, und vollkommen sein sollten, als wie Gott nach seinen göttlichen Eigenschaften der Weisheit, Allvissenlcit und Reinheit ist; sondern nur eine Vollkommenheit, die mit eines Menschen Maasse eine Gleichheit hat, und damit überein kom. met, wodurch wir von Übertretung des Gesetzes Gottes abgebalten, und hingegen vermögend gemacht werden, dasjenige zu vollbringen, was er von uns vers langet. Eben wie der, meicher seine zwei Centner deshalb anlegte, daß er viere Damit gewann, sein Werk

vollendete, und deshalb seinem Herrn angenehm war, daß Der, so feis er ihn einen guten und getreuen Rnecht, sowohl als

denjenigen nennte, der mit seinen fünf Centnern zebne anlegte,

gewonnen hatte. Und gleichwie ein klein wenig Gold, war eben seiner Art nach, so vollkommen ist, als ein groller nebm, als Klumpen; und ein Kind einen so vollkommenen Leib derjenige hat, als ein Mann, ob es wohl täglich mehr und mehr mii den fünsen.

daran zunimmt, und grösser wird. Also wird von Christo gesagt Luc. 2,52. Daß er zugenommen has be an Weisheit, Statur und Gnade bei Gott und Menschen; ob er schon vor folder Zeit niemals gesündigt hatte, und sonder allen Zweifel, in einem mahren und eigentlichen Verstand, vollkommen war.

Zum vierdten, obschon ein Mensch dieses eine Zeits

lang bezeugen mag, weswegen denn alle darnad, zu tracten, undquringen habensbehaupten Wirdo nicht, daß diejenigen, die in einiger Masse dazu ges langet, durch die listigen Fallstricke und Versudjungen Liftigen des Feindes, nicht wieder in Ungerechtigkeit verfal des Teus len, und solche bisweilen verlieren können, wenn sie fels. nicht wad sam sind, und auf dasjenige Licht Gottes in ihren Herzen acht haben. Und wir zweifeln nicht, Eine ied: daß viele" fromme und heilige Leute die das ewige se ichmás Leben erlangt, so zu sagen unterschiedene Ebbe und dhet den

Menschen Flut), oder Ab-und Zunehmen von dieser Art gehabt haben; Denn obschon jede Sünde einen Menschen in geistlichen seinem geistlichen Zustande schwachet, so geschieht es Zustand, doch nicht auf eine solche Weise, daß sie ihn ganz und verdorben gar verdorben, und zum Wiederaufliehen schlechter: ihn nicht

gänzlich. dings unvermögend mache.

Lesztens, ob ich schon fest feße, daß einer, nachs dem er zu einem solchen Zustand gelangt, in welchem Piero en ein Mensch nicht sündigen mag, dennoch

) sündigen köns wird ne; so will ich doch nichts destoweniger keineswegs gleichfam leugnen, daß man in diesem Leben zu einem Zustand gemacht. gelangen kan, in welchem dem wiedergebohrnen Ges müth die Gerechtigkeit zu vollbringen so natürlich wird, daß es in der Standhaftigkeit dieses Zustandes nicht sündigen könne. Andere mögen vielleicht gewisser von diesem Zustande reden können, weil sie Daržu gelan get find. Was mich anbetrifft, so mill ich besüjeidents lidh gerne erkennen, daß ich noch nicht dazu gelangt bin. Yedennoch darf ich solchen nicht leugnen, nach den derselbe von den Aposteln so ausdrücklich in dic: sen Worten behauptet qüsein scheint.gobą Wer q&Gottgebobrenist, dertut nicht Gün de, denn sein Same bleibt bei ihm, und er kann nicht sündigen; denn er ist aus Gott gebohren.

Nachdem die eigentliche Bewandniß der Streit- Teil 11. Frage deshalb festgestellt ist, wodurch vielen nichtigen Abschnitt

Gegens

Lebens

Gegen-Satzen begegnet worden; so will id, weiter ges hen, und erstens zeigen, wie ungereimt solche Lehre sei, welche die Sünde, auch bei den Heiligen, auf

Zeit Lebens vertheidiget. albschnitt 2 Zweitens, will ich diese Lehre der Vollkommens

heit aus vielen nachdrücklichen Zeugnissen der heiligen

Schrift beweisen. Abschnitt 3 und legtens die Beweisführung und Einwürfe une

ferer Gegner beantworten.