2.4
Bearbeitungsstand
Immittelst wolle man mich nicht deshalb verstehen, als ob ich diesen andern Mitteln der Erkenntnis alien Nutzen und Diensi absprechen wolte, den sie unter den Menschen haben können. Es sei ferne von mir, das ich deshalb urteilen sollte; wie in dem folgenden Saz von der Seil. Schrift auch deutlidier erhellen wird. Die Frage ist nicht, was nützlich oder behülflich sein mag, sondern was unumgänglich notwendig ist. Es können viele Dinge zu Beförderung eines Werks beitragen, welche doch nicht eben die Hauptsache sind, die da macht, daß solches Werk von statten geht.
So läuft denn die Summe des besagten dahin aus, daß, wo die wahre innerliche Erkenntnis Gottes durch die Offenbarung seines Geistes ist, da ist alles, und és findet sich da keine unumgängliche Notwendigkeit einer andern Erkenntnis. Wo aber gleich die fürtreflichste, höchste und tiefste Erkenntnis anzutreffen, wenn sie ohne diese ist, so bilft sie zu Erhaltung des großen Endzwecks der Šeligkeit so viel als nichts. Diese Wahrheit wird durch den ersten Teildes Sates selbst nachdrücklich bekräftigt, als welcher in wenig Worten unterschiedene unstreitige Beweise, die ich kürzlich aus einander seken will, in sich begreift.
- zu erst, daß keine Erkenntnis des Vaters ist, ohne durch den Sohn.
- Zweitens, daß keine Erkenntnis des Sohnes ist, als durch den Geist.
- Drittens, das sich Gott durch den Geist seinen Kindern jederzeit selbst offenbart habe.
- Viertens, daß diese Offenbarungen das Objecrum formale, oder ver wirkliche und eigentliche Gegenstand gewesen, worauf sich der Heiligen Glaube gegründet.
- Und leztens, daß eben dieselben noch auf den beutigen Tag das Object oder der Gegenstand von der Heiligen ihrem Glauben bleiben.
Bei einem jeden dieser Punkte will ich eins und das andere insbesondere erinnern, und alsdenn zu dem legten Stück schreiten.