Vorwort und Anmerkung
Der Ursprungstext stammt von 1676 und diese Übersetzung stammt von 1776. Der Text ist eine theologische Verteidigungsschrift. In dem Text erörtert der Autor Robert Barclay die Überzeugungen der Quaker und versucht Kritik daran zu entkräftet. Bei dem text sollte man deshalb die Folgenden Dinge bedenken und im Hinterkopf behalten:
Erstens
Robert Barclay verteidigt sich gegen Kritik seiner Zeit. Es könnte sein, das die Positionen die dabei anderen Konfessionen zugeschrieben werden, heute keinen bestand mehr haben, den auch die anderen Konfessionen haben sich weiter entwickelt. So wurde z.B. das Dogma der Päpstliche Unfehlbarkeit erst 1870 verkündet. Also nach der Entstehung dieses Textes.
Zweitens
Robert Barclay erhörtet nur den Teil der Theologisch Lehrer der anderen Konfessionen, die ihm erwähnenswert erscheint um das Quakertum zu verteidigen.
Drittens
Auch das Quakertum hat sich weiterentwickelt, so wie sich die gesamte Welt weiter entwickelt hat. So hat sich zum Beispiel durch die Forschung unsere Bild auf die Entstehung der Bibel und der Welt völlig gewandet. Das hat selbstverständlich auch einen einfluss darauf, die Quaker von Heute auf die Welt schauen und wie ihr Verhältnis zur Bibel ist.
Viertens
Das Buch ist in einer Zeit entstanden, in der die Quaker unter massiver Verfolgung litten. Erst 1681 mit der gründete von Pennsylvania, dem “Heiligen Experiment” wie der erste und einzige Quaker-Staat auch bezeichnet wurde, liss der Verfolgungsdruck langsam nach. Es war also ein Zeit grosser politischer Unruhe. Die Argumentation ist deshalb aus einer Rolle des schwächeren zu lesen.
Fünftens
In den ersten Jahrzehnten gab es im Quakertum keine formale Mitgliedschaft. Es gab also keine Institution die Lehrmeinungen formulierte oder Texte vorab prüfte. Die Quaker waren damals nur ein sehr loser Haufen mit einem informellen Netzwerk. Es gab ein sehr breites Spektrum von Positionen, die von unterschiedlichen Gruppen und Personen vertreten wurden.
Das heutige Quakertum hat wesentlich mehr Formalität und Konstitution. Allerdings gibt es mehrere Institutionen die recht unterschiedliche Formalitäten und Theologische Positionen repräsentieren.
Fazit
Es ist also damals wie Heute schwer exakt zusagen, wo für das Quakertum steht. Von einigen Quaker wird man hören: “das Quäkertum hätte numal keine Dogmen”. Wäre es so einfach, dann bräuchte es, ja nicht mehrerer Institutionen, in denen sich die Quaker organisieren. Nein, die Quaker sind sich, wie die meiste zeit ihrer Geschichte, uneins untereinander. Vielleicht ist das auch mit einer der Gründe, warum Sie eine so kleine Gruppe blieben.
Was bleibt dem Leser jetzt? Wie soll er den Text jetzt für sich einordnen? Das erinnert wieder an eine aussage die G. Fox aus den Anfängen des Quaktums zugeschrieben wird:
“You will say, ‘Christ saith this, and the apostles say this;’ but what canst thou say? Art thou a child of the Light, and hast thou walked in the Light, and what thou speakest, is it inwardly from God?”
“Du wirst sagen: ‘Christus sagt dies, und die Apostel sagen das;’ aber was kannst du sagen? Bist du ein Kind des Lichts, und wandelst du im Licht, und was du redest, ist es innerlich von Gott?”